Gut zweieinhalb Jahre lang liefen die Vorarbeiten für das Jubiläum. Als besonders schwierig erwies sich in den Zeiten der Wirtschaftskrise die Gewinnung von Sponsoren. So konnte erst im vergangenen Dezember Entwarnung gegeben werden. "Die Finanzierung ist in trockenen Tüchern", verkündete Pfister damals. Der Ministerrat hatte sich zu einer Finanzspritze von einer Million Euro entschlossen, das Wirtschaftsministerium steuert 920.000 Euro bei und die Stuttgarter Daimler AG unterzeichnete einen Kooperationsvertrag. In welcher Höhe sich das Unternehmen beteiligt, wollte der Wirtschaftsminister gestern nicht sagen. Andere Autobauer wie etwa Porsche oder Audi, Zulieferer und weitere Firmen beteiligten sich laut Pfister durch Einbringung und Finanzierung von eigenen Veranstaltungen.

Die mehr als 50 Automobil- und Mobilitätsmuseen im Land werden unter anderem eine Museums-Tour-Card anbieten. Motorsportfreunde werden sich wohl über das "Solitude-Revival" freuen. Es wird sogenannte Genießertouren durchs Land zu den gastronomischen "Südweststernen" geben. An die Zukunft und somit eine allseits beschworene nachhaltige Wirkung denkt da bereits Peter Schmid, der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) im Land. Er habe den Wunsch, so sagte er vor der Presse, dass künftig "in jedem Daimler, in jedem Porsche, der ausgeliefert wird, ein Faltblatt über das Genießerland Baden-Württemberg liegt".

Das Auto als Erlebnis


Von Nachhaltigkeit spricht auch Andreas Braun, der Geschäftsführer der Tourismus Marketing GmbH des Landes. Das Thema Auto soll als Erlebnismarke etabliert werden. "Das Thema sollte keine Eintagsfliege bleiben", riet auch Harald Pechlahner, Professor für Touristik an der Katholischen Universität in Eichstätt-Ingolstadt. Lob zollte dieser zudem der neuen Kampagne der TMBW "Wir sind Süden". Tourismus-Marketing sei angesichts des "Wettkampfs der Regionen" heute vor allem auch Standort-Marketing. Von einer Tourismusstrategie, die Erlebnisse vermittle, profitierten alle: die Gäste, die Einwohner und die Wirtschaft mit ihren Managern und Arbeitskräften, die Lebensqualität und Erholung suchten.

Das sieht man im Staatsministerium jedoch anders. Tourismuswerbung und wirtschaftsorientierte Imagewerbung für das Land seien unterschiedliche Dinge, die unterschiedliche Zuständigkeiten begründen, meinte der Staatsminister Helmut Rau (CDU) unlängst bei der Vorstellung der neuen Agentur, die den Südwesten vermarkten soll.