Politik/Baden-Württemberg: Rüdiger Bäßler (rub)

Weniger Erdbeeren gleich höhere Preise – diese Formel stimmt nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn nicht. Die Gesellschaft erhebt fortwährend einen Verbraucherpreisspiegel für Lebensmittel. Laut dem Mai-Index kostete das Kilo Erdbeeren (deutsche Produktion) bundesweit im Schnitt 5,82 Euro, im Vorjahr 5,80 Euro. Kirschen wurden sogar billiger und kosteten im Mai 7,21 Euro. 2016 mussten noch 8,33 Euro fürs Kilo bezahlt werden.

 

Der Bereichsleiter Gartenbau bei der AMI, Hans-Christoph Behr, hat eine einfache Erklärung für die Preisstabilität. Von der deutschen Erdbeerproduktion sei lediglich die Frühernte durch Frost geschädigt worden. Ersatz sei aus Spanien, Italien oder der Türkei gekommen. Im Lauf des Juni seien durchaus wieder große Mengen deutscher Erdbeeren zu erwarten. Der Preis für Kirschen werde wiederum durch die türkische Produktion bestimmt. Der deutsche Anteil sei da schon immer gering.

So sieht die Prognose aus

Preisexperte Behr glaubt, dass im Sommer und Herbst zumindest die Preise für Steinobst und Zwetschgen etwas steigen dürften. Das sei „einhellige Meinung“ innerhalb seiner Gesellschaft. Das Gros der Obstwaren bestehe jedoch aus Nektarinen, und da gebe es „null deutschen Anteil“, ähnlich wie bei Pfirsichen. Zum großen Preisanstieg diesen Sommer komme es auch deshalb nicht, weil deutsche Waren bei den Discountern weiterhin überwiegend nicht vertreten seien.