Kultur: Adrienne Braun (adr)

Vor ein paar Jahren klang Wendel noch nicht so positiv. Auch heute hat er noch einiges auszusetzen an Stuttgart. „Vor allem städtebaulich steht es nicht zum Guten“, meint er. Aber inzwischen weiß er, dass es einfacher ist, zu meckern, als sich selbst zu engagieren. „Ich versuche nicht mehr so radikal, Dinge nur aufzuzeigen, sondern Lösungen zu bieten.“ Performance Electrics sei „ein Lösungsansatz“. Denn auch wenn er im Vergleich mit den großen Konzernen nur wenig Strom produziert, so dafür mit minimalem Ressourcenaufwand. „Am Ende hat man eine unglaublich gute Bilanz“ – und ein Beispiel, wie sich in der Gesellschaft eben doch etwas bewegen lasse.

 

So hat Pablo Wendel seinen Frieden mit Stuttgart gemacht. „Ich halte es hier gut aus, weil ich viel unterwegs bin“, sagt er, „alles, was ich hier nicht kriege, und das ist viel, hole ich mir woanders.“ Was ihm fehlt: Großstadt einerseits, aber auch die Natur. Denn eigentlich ist Wendel ein echter Naturbursche. Er ist auf der Schwäbischen Alb südlich von Balingen aufgewachsen, die Eltern seien Spätaussteiger gewesen und hätten auch ein wenig Landwirtschaft betrieben. Wenn ihn die Sehnsucht mal wieder überkommt, steigt Pablo Wendel aufs Rad und fährt hinaus in die Welt. Auch das spricht für Stuttgart: „In zehn Minuten ist man schon im Grünen.“