„Pegida“ löst weiter heftige Reaktionen aus. Am Abend mobilisiert das rechtspopulistische Bündnis in Dresden mehr Sympathisanten denn je. Auch die Gegner gehen erneut auf die Straße.

Dresden - Die Anti-Islam-Bewegung „Pegida“ mobilisiert ungeachtet der Kritik etablierter Parteien an ihren Parolen immer mehr Sympathisanten. Am Montagabend folgten in Dresden rund 15 000 Menschen - mehr als je zuvor - dem Demonstrationsaufruf der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verurteilte die Aktionen der rechtskonservativen Bewegung scharf und warnte vor „Hetze“ gegen Ausländer. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) nannte die Proteste eine „Schande für Deutschland“ und zog sich dafür scharfe Kritik der CSU zu.

 

Zeitgleich mit den „Pegida“-Anhängern gingen in Dresden erneut deren Gegner auf die Straße. Zu Gegenkundgebungen, zu denen die Bündnisse „Dresden für alle“ und „Dresden Nazifrei“ aufgerufen hatten, kamen laut Polizei mehr als 5600 Menschen. Das waren deutlich weniger als noch vor einer Woche, als 9000 Gegendemonstranten gezählt wurden.

Unter den „Pegida“-Demonstranten war auch Alexander Gauland, der AfD-Vorsitzende in Brandenburg. Zuvor hatte der stellvertretende Sprecher der Alternative für Deutschland (AfD), Hans-Olaf Henkel, den Mitgliedern seiner Partei noch davon abgeraten, sich an „Demonstrationen von selbst ernannten Islamkritikern“ zu beteiligen.