Korrespondenten: Thomas Wüpper (wüp)

Abdeckung
Funklöcher sind nicht naturgegeben. Fast lückenlose Abdeckung ist machbar – gerade beim Zugfunk GSM-R. Das betonen Experten wie Stephan ten Brink, Professor für Nachrichtenübertragung an der Uni Stuttgart. Die Abdeckung sei eine Sache der Planung, Wartung und der Kosten. Unstrittig ist: Moderner und möglichst lückenloser Zugfunk ist Stand der Technik und für einen sicheren Schienenverkehr unverzichtbar. Wenn Sicherheit „immer ganz oben“ steht, wie auch DB-Chef Rüdiger Grube gerne behauptet, muss ein lückenloses Notrufsystem also Priorität haben.

 

Schweden
In Schweden hat man diese Maxime befolgt. Dort störten kommerzielle UMTS- und LTE-Netze den digitalen Zugfunk. Darauf wurde GSM-R für viel Geld nachgerüstet und die Signalstärke erhöht. In Deutschland ist davon nichts bekannt. Hier versteigerte der Bund die UMTS- und LTE-Frequenzen teuer an Konzerne wie die Telekom und Vodafone, die an großer Verbreitung interessiert sind, um viele Mobilfunkverträge verkaufen zu können. Eine politisch brisante Frage ist, ob die Verantwortlichen seither Störungen des Zugfunks dulden, wenn zum Beispiel neue Wohngebiete nahe Bahnstrecken mit kommerziellen Funknetzen erschlossen werden.