Die Vorstände von TSV Eltingen und TSG Leonberg sind zum Thema Vereins-Verschmelzung zu einem ersten Sondierungsgespräch zusammen gekommen. Im vergangenen Jahr hatten die Mitglieder das Vorhaben abgelehnt.

Leonberg - Es war eine schallende Ohrfeige, die gesessen hat. Die Vorstände des TSV Eltingen und der TSG Leonberg scheiterten im Juni des vergangenen Jahres mit ihrem Vorhaben, die beiden Clubs zu verschmelzen, am Votum der Delegierten beziehungsweise der Mitglieder. Jetzt starten die Verantwortlichen einen zweiten Versuch, um die Fusion Wirklichkeit werden zu lassen.

 

Am Dienstagabend waren die Vorstände beider Vereine zu einem, so die gemeinsame Sprachregelung, ersten Sondierungsgespräch im Jugendraum des TSV zusammengekommen. Für die Eltinger saßen am Tisch der Vorsitzende Michael Hager, der in diesem Jahr die Nachfolge von Hartmut Müller angetreten hat, Manfred Buck (Referent für das Finanz- und Zuschusswesen), Patrick Philippin (Referent für den Sportbetrieb), Matthias Groß (Referent für Liegenschaften und Technischer Leiter) sowie Vorstandsassistent Matthias Merthen.

Die TSG-Delegation führte der Vorsitzende Harald Hackert an. An seiner Seite: Michaela Feller (stellvertretende Vorsitzende), Klaus-Uwe Schwörer (Schatzmeister), Hermann Soller (Technischer Leiter), Stefan Keppler (Beisitzer) und Katrin Kessoudis (Vorstandsassistentin). Rund zweieinhalb Stunden dauerte der Meinungsaustausch, der Michael Hager zufolge, in einer guten Atmosphäre stattgefunden hat.

Diskussion auf breiter Ebene

Beide Seiten halten sich noch bedeckt, was Einzelheiten anbelangt. Aus den Fehlern des ersten Versuches haben die treibenden Kräfte ihre Lehren gezogen. Soll heißen: Nachdem Kritik von der Basis laut geworden war, nicht genügend informiert und einbezogen worden zu sein, soll diesmal die Diskussion auf möglichst breiter Ebene stattfinden.

Vorgesehen ist beispielsweise, dass Abteilungen gleicher Disziplinen aus den beiden Vereinen zusammentreffen und ganz konkret über die Verschmelzung ihres Bereiches diskutieren – das Ganze unter der Moderation des Vorstandes.

Vorgeworfen wurde den Fusions-Befürwortern im vergangenen Jahr zudem, dass es an Ideen und Visionen mangele. Ganz konkret wurden Aussagen zu den Sportstätten vermisst. Gibt es einen Ort, an dem das Sportgeschehen konzentriert wird? Wenn ja, wo wird das dann sein? Was passiert mit der dringend sanierungsbedürftigen Jahnturnhalle? Wird dieser Standort nach einer Fusion aufgegeben? Wird noch einmal in die ebenfalls in die Jahre gekommene große TSV-Halle investiert?

Die Standortfrage ist ein Knackpunkt

Der damalige TSV-Vorsitzende Hartmut Müller konterte, dass ein Konzept erst Sinn mache, wenn die Fusion vollzogen sei. Ausreichend überzeugen, wie sich dann herausstellen sollte, konnte er damit nicht. Für den TSG-Chef Harald Hackert ist die Standortfrage eine ganz zentrale Angelegenheit: „Das muss sehr gut vorbereitet und mit sehr guten und überzeugenden Argumenten belegt werden.“

Auch Michael Hager mahnt nun zur Sorgfalt, damit sich die Mitglieder auf einem Weg in die Fusion tatsächlich wiederfinden können. „Wenn wir noch einmal starten, dann muss es klappen. Sonst ist das ganze Ding endgültig verbrannt.“

Die Rolle der Stadt müsse bei dem Vorhaben eine andere als zuletzt sein. „Ohne die Unterstützung der Stadt kann das nicht funktionieren“ (Hager). Heute wird der Hauptausschuss des TSV Eltingen über das Treffen informiert, auch die TSG Leonberg befasst sich in ihrer Vorstandssitzung mit dem Thema.

Während der Hauptausschuss der TSG (Vorstand und Abteilungsleiter) schon den Auftrag erteilt hat, Gespräche wieder aufzunehmen, fehlt dieser offizielle Beschluss beim TSV noch. „Wenn wir die Signale aus dem Gremium bekommen, dann werden wir uns noch einmal treffen.“ Als Termin wird der 1. Dezember angepeilt. Dann ist die TSG Leonberg im Trucksäßsaal Gastgeber. Erarbeitet werden könnte an diesem Termin ein möglicher Fahrplan für einen neuerlichen Anlauf zur Vereinsfusion.