Bei BVB-Coach Jürgen Klopp steht die Jacke ab, Xabi Alonso ist kein Blinder und ein Japaner lächelt bis zum Krampf - die besten Sprüche des 3. Spieltags der Fußball-Bundesliga gibt es in unserer Fotostrecke.

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Stuttgart - Das Wort Krise mag noch niemand in den Mund nehmen. Den Saisonauftakt indes hat man sich in Hamburg, Stuttgart, Schalke und Wolfsburg ganz anders vorgestellt. Der VfB ist mit seinem einstigen Meister-Trainer Armin Veh nach drei Runden ebenso noch ohne Sieg wie die mit großen Ambitionen gestarteten Europacup-Teilnehmer aus Gelsenkirchen und Wolfsburg.

VfL-Trainer Dieter Hecking fühlte sich nach dem 1:1 bei 1899 Hoffenheim genötigt, seine Spieler gegen voreilige Kritik in Schutz zu nehmen: „Wir können noch nicht im Rhythmus sein. Wir sind noch nicht bei 100 Prozent, das wissen wir.“

Andere machen vor, wie man fast auf Anhieb wieder bei hundert sein kann. Shinji Kagawa etwa; auch Franck Ribéry. Der Japaner Kagawa feierte im ersten Spiel an alter Dortmunder Wirkungsstätte ein famoses Comeback, brillierte beim 3:1 gegen Freiburg als Ideengeber und Torschütze und hatte „während des ganzen Spiels Gänsehaut“. Der lange verletzte Ribéry traf bei seinem 22-minütigen Saisondebüt zum 2:0-Endstand gegen Stuttgart und war happy wie Kagawa: „Ich bin froh, dass ich heute etwas spielen und gleich ein Tor erzielen konnte.“

Die Schwaben hatten dagegen nichts zu lachen. Mit dem Tor des Tages von Raul Bobadilla gewann der FC Augsburg bei Eintracht Frankfurt die ersten drei Punkte. Vom Sturz auf den letzten Tabellenplatz bewahrte den VfB nur der Hamburger SV, dem immer noch kein Tor gelang und im Nordderby bei Hannover 96 mit 0:2 verlor. Auf HSV-Coach Mirko Slomka dürften nach der Pleite bei seinem Ex-Club nun ungemütliche Wochen in der Hansestadt warten.

Für den BVB und Rekordmeister Bayern waren die Erfolge die perfekte Einstimmung auf den Champions-League-Auftakt gegen den FC Arsenal am Dienstag und Manchester City am Mittwoch. „Wir brauchen Franck. Ich weiß, wie wichtig er für uns ist“, erklärte Bayern-Coach Pep Guardiola vor dem Aufeinandertreffen mit Englands Meister. „Wir brauchen gerade sein Talent im Eins gegen Eins“, ergänzte der Spanier. Talente unter seinen Profis hat auch Schalkes Jens Keller - allein: Sie entfalten sich noch nicht; und von einer perfekten Vorbereitung auf die Königsklassen-Aufgabe am Mittwoch beim FC Chelsea sind die Königsblauen weit entfernt.

Schalke mit Fehlstart

Perfekt ist nur der völlig misslungene Einstand in die neue Spielzeit. Aus im DFB-Pokal beim Drittligisten Dresden, nur ein Pünktchen aus dreimal Bundesliga. Das 1:4 bei Europa-League-Starter Borussia Mönchengladbach offenbarte die Schwächen und Probleme der Keller-Auswahl gnadenlos: „Das ist ein Fehlstart. Da gibt es nichts zu beschönigen“, monierte Weltmeister Benedikt Höwedes.

Ergo müssen Stuttgarter und Gelsenkirchener, aber auch die Berliner Hertha nach dem 1:3 gegen erstmals siegreiche Mainzer neidvoll von weit unten nach oben schauen. Dort tummeln sich Leverkusen, die Bayern und der BVB. Für die fulminant gestartete Bayer-Auswahl endete mit dem spektakulären 3:3 gegen Werder Bremen die Serie von fünf Pflichtspielerfolgen, nicht aber der Verbleib an der Tabellenspitze.

Immerhin erzielte Bayer-Rechtsverteidiger Tin Jedvaj zum 1:0 das 2000. Tor in der Erstliga-Historie der Leverkusener. Sorgen macht die Abwehr: „Wir müssen die Defensive in den Griff kriegen“, meinte Torwart Bernd Leno vor der Königsklassen-Reise zum AS Monaco.

Vielleicht trifft sich Bayer-Trainer Roger Schmidt bald einmal mit seinem Kölner Kollegen Peter Stöger. Denn der Rückkehrer aus der Domstadt macht vor, wie man die „Null“ hält: Beim 0:0 im Paderborner Duell der weiter ungeschlagenen Aufsteiger ließen Keeper Timo Horn und seine Vorderleute zum dritten Mal keinen Gegentreffer zu.

Letzter Aufsteiger mit einer derart guten Startbilanz war 1997/98 der 1. FC Kaiserslautern. Und die Pfälzer wurden seinerzeit sensationell Meister. „Eine schöne Geschichte“, sagte Horn - das aber habe „mit hier, heute und uns nichts zu tun“. Hübsch bescheiden und realistisch bleiben; Stöger weiß, dass sich vieles schnell ändert im Fußball. „Ich kann Sie alle beruhigen: Das wird sich bei uns im Laufe der Saison noch ändern“, ließ der Österreicher zur „Zu-Null“-Serie wissen.

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