Nach dem Ausstand der ersten Mannschaft können die Wogen bei einem erneuten Gespräch nicht geglättet werden. Die Spieler wehren sich gegen die Art und Weise, wie Entscheidungen in der Vergangenheit getroffen wurden.

Renningen - Erkan Kilic, neuer Fußball-Trainer bei der SpVgg Renningen, wird die Vorbereitung und den Bezirksliga-Start nach der Winterpause wohl mit den Spielern der zweiten Mannschaft in Angriff nehmen müssen. Die Erste bleibt im Ausstand (wir berichteten). Mehr noch. „Es gibt kein Zurück mehr, 17 Spieler haben Renningen den Rücken gekehrt“, sagt Felix Dietrich, nun ehemaliger Bezirksligaspieler und Vertreter des Mannschaftsrates.

 

Nach einem ergebnislosen Gespräch trafen sich die Vertreter der Abteilungsleitung und der Mannschaft erneut, um die in den vergangenen Wochen entstandenen Fronten – die sich mit der Entlassung des ehemaligen Trainers Sven Heinkele verhärtet hatten – zu klären. Die Abteilungsleitung hätte sich auf den Kompromiss eingelassen, jeweils zwei stimmberechtigte Spieler aus dem A-Kader und dem B-Kader in das Gremium, das über die sportliche Belange berät, aufzunehmen. Doch jetzt wollte die erste Mannschaft mit insgesamt drei Stimmberechtigten ihre Interessen vertreten wissen. Diese Aufgabe sollten der entlassene Trainer Sven Heinkele sowie die zurückgetretenen Pietro D’Aiuto (Co-Trainer) und Jürgen Tropschug (Betreuer) übernehmen.

Vereinspräsidentin Els Clausen als Vermittlerin

Da spielten der Abteilungsleiter Christoph Bergmann und die beiden sportlichen Leiter Rene Göttler und Sascha Kühfuss nicht mit. „In dieser Konstellation würde das gar keinen Sinn machen, das hat mit der Mannschaft schon nicht funktioniert. Es wäre keine seriöse Zusammenarbeit möglich“, so Bergmann. „Ich finde es schade, dass es zu keiner Einigung gekommen ist. Doch es geht nicht, dass eine Mannschaft so viel Macht in der Abteilungsleitung bekommt, und man darf sich auch nicht erpressen lassen“, sagte Els Clausen, die Präsidentin des Gesamtvereins, die mit ihrer Stellvertreterin Silke Meißnest als Vermittlerin dabei war.

Spieler Felix Dietrich betont, dass die Mannschaft weiterhin zur SVR steht. „Uns liegt der Verein sehr am Herzen, wir haben kein Problem mit dem neuen Trainer und würden gerne mit ihm weitermachen. Wir wehren uns aber dagegen, wie mit den Leuten umgegangen wird, die sich seit vielen Jahren für den Verein engagieren und plötzlich unschön vor die Tür gesetzt werden“, so Dietrich und spricht die Entlassung von Heinkele vor mehr als zwei Wochen an.

Vorwurf an die Abteilungsleitung

Mangelnde Kommunikation wirft Dietrichs Mannschaftskollege Louis Gerke der Abteilungsleitung vor. „Da sind zuletzt viele verschiedene Sachen passiert“. Wie beispielsweise der Rausschmiss des Abwehrspezialisten Sören Urschler. Auf eine Erklärung seitens der Abteilungsleitung warte die Mannschaft bis heute. „Es gab einen Disput mit der Abteilungsleitung“, begründet Bergmann diesen Schritt, der trotz allem positiv in die sportliche Zukunft blickt. „Es wird weiterhin zwei Mannschaften geben. Mit einer versuchen wir, die extrem schlechte Situation in der Bezirksliga zu retten.“ Derweil führt die Abteilungsleitung Gespräche mit Spielern des ehemaligen Kaders. „Einige, die ursprünglich gehen wollten, sind schon wieder im Training“, sagt Bergmann.

Trainer Erkan Kilic hält Wort und bleibt beim Bezirksligisten. „Wer spielt, hängt noch in der Luft, mir ist das aber letztendlich egal.“ In die internen Streitigkeiten möchte er sich nicht einmischen. Allerdings begrüßt er es grundsätzlich nicht, wenn eine Mannschaft zu viel Entscheidungsmacht in einem Verein hat. „Sollten Spieler eine Abteilungsleitung stürzen können, bin ich der erste, der geht.“