Sport: Carlos Ubina (cu)

Als taktisch zu eingeschränkt gilt der Dribbelkünstler. „Didier hat ihn rechts und in der Mitte probiert“, sagt Desailly, „aber Franck Ribéry funktioniert nur über links.“ Das ist Deschamps zu wenig, zumal er in der Überzeugung arbeitet, nicht die besten Einzelspieler aufstellen zu müssen, sondern die beste Mannschaft zusammenzustellen. Und deshalb gehören aus disziplinarischen Gründen weder Benzema noch Valbuena (Stichwort Sexvideo) dazu.

 

Rassismusvorwürfe hat das Deschamps im Fall des Stürmerstars Benzema eingebracht, auch sein Haus wurde beschmiert. Doch der Coach hat sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und die Angelegenheit lediglich seinen Anwälten übergeben. Nichts soll die Vorbereitung mehr stören, nichts die Gruppe auseinanderdividieren – und die Anwesenheit des umstrittenen Duos aus Madrid und Lyon hätte womöglich die noch junge und frisch austarierte Mannschaft gespalten.

So beschwört Deschamps weiter den Teamgeist, und das Team die alten Geister, um die Mission zu erfüllen. Denn die Sehnsucht nach dem Titel ist groß. Vielleicht bleibt sie auch unerfüllt, aber in diesem Fall will der Trainer den Franzosen zumindest ein gutes Gefühl vermitteln. „Ein großes Turnier gibt den Menschen, vor allem in einem Land mit sozialen Sorgen wie Frankreich die Möglichkeit wenigstens für einen Moment zu entfliehen, das Spektakel anzuschauen und die Mannschaft zu unterstützen“, sagt Deschamps.

Eine Mannschaft, die ihre Stärken im Angriff hat. Eine Mannschaft, die aber auch immer wieder aus dem Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive gerät. Zumal gute Abwehrspieler wie Raphäel Varane (Real Madrid) und Jérémy Mathieu (FC Barcelona) bei der EM ebenso verletzt fehlen wie Lassana Diarra (Olympique Marseille), Kurt Zouma (FC Chelsea) und Aymeric Laporte (Athletic Bilbao).

„Das Problem dieser Mannschaft wird sein, wer sie auf dem Platz führt“, sagt Desailly, der die neue französische Spielergeneration gerne auch mit der deutschen Nationalelf vor einiger Zeit vergleicht. Hoch talentiert ist sie, zusammenwachsen muss sie – und mit dem Erwartungsdruck fertig werden. Deshalb schottet Deschamps sein Team in Clairefontaine seit einigen Tagen ab. Einer der letzten Besucher im EM-Quartier vor den Toren von Paris war François Hollande – und der Staatschef verabschiedete sich mit den Worten, die Spieler schon bald empfangen zu wollen, am 11. Juli in seinem Palast nach dem Titelgewinn.

Deschamps beschwört den Teamgeist

Als taktisch zu eingeschränkt gilt der Dribbelkünstler. „Didier hat ihn rechts und in der Mitte probiert“, sagt Desailly, „aber Franck Ribéry funktioniert nur über links.“ Das ist Deschamps zu wenig, zumal er in der Überzeugung arbeitet, nicht die besten Einzelspieler aufstellen zu müssen, sondern die beste Mannschaft zusammenzustellen. Und deshalb gehören aus disziplinarischen Gründen weder Benzema noch Valbuena (Stichwort Sexvideo) dazu.

Rassismusvorwürfe hat das Deschamps im Fall des Stürmerstars Benzema eingebracht, auch sein Haus wurde beschmiert. Doch der Coach hat sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und die Angelegenheit lediglich seinen Anwälten übergeben. Nichts soll die Vorbereitung mehr stören, nichts die Gruppe auseinanderdividieren – und die Anwesenheit des umstrittenen Duos aus Madrid und Lyon hätte womöglich die noch junge und frisch austarierte Mannschaft gespalten.

So beschwört Deschamps weiter den Teamgeist, und das Team die alten Geister, um die Mission zu erfüllen. Denn die Sehnsucht nach dem Titel ist groß. Vielleicht bleibt sie auch unerfüllt, aber in diesem Fall will der Trainer den Franzosen zumindest ein gutes Gefühl vermitteln. „Ein großes Turnier gibt den Menschen, vor allem in einem Land mit sozialen Sorgen wie Frankreich die Möglichkeit wenigstens für einen Moment zu entfliehen, das Spektakel anzuschauen und die Mannschaft zu unterstützen“, sagt Deschamps.

Eine Mannschaft, die ihre Stärken im Angriff hat. Eine Mannschaft, die aber auch immer wieder aus dem Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive gerät. Zumal gute Abwehrspieler wie Raphäel Varane (Real Madrid) und Jérémy Mathieu (FC Barcelona) bei der EM ebenso verletzt fehlen wie Lassana Diarra (Olympique Marseille), Kurt Zouma (FC Chelsea) und Aymeric Laporte (Athletic Bilbao).

„Das Problem dieser Mannschaft wird sein, wer sie auf dem Platz führt“, sagt Desailly, der die neue französische Spielergeneration gerne auch mit der deutschen Nationalelf vor einiger Zeit vergleicht. Hoch talentiert ist sie, zusammenwachsen muss sie – und mit dem Erwartungsdruck fertig werden. Deshalb schottet Deschamps sein Team in Clairefontaine seit einigen Tagen ab. Einer der letzten Besucher im EM-Quartier vor den Toren von Paris war François Hollande – und der Staatschef verabschiedete sich mit den Worten, die Spieler schon bald empfangen zu wollen, am 11. Juli in seinem Palast nach dem Titelgewinn.