Das etwas unglückliche 0:1 kurz vor der Pause kam den bis dato leicht unterlegenen Franzosen gerade recht. Nun konnten sie sich noch weiter zurückziehen. Das Mittelfeld rückte enger an die Abwehr heran und auch Griezmann und Giroud arbeiteten teilweise bis an den eigenen Strafraum zurück. Die Deutschen fanden nun kaum mehr Räume innerhalb der gegnerischen Formation und mussten immer häufiger den Weg über die Flügel suchen und vorhersehbare Flanken schlagen.

 

Dabei sah die Offensivbewegung nach der Pause nicht unbedingt schlecht aus. Özil war nun wieder mehr auf der linken Seite unterwegs, später kam mit Götze ein weiterer beweglicher Techniker fürs Mittelfeld. Andererseits ließ sich Kroos auch immer mehr auf die linke Seite fallen und wurde dort in seinen Passmöglichkeiten ein wenig eingeschränkt. Angesichts des Rückstandes stellte sich irgendwann auch ein bisschen Ungeduld ein und Deutschland verlor die Ruhe beim Ausspielen der Situationen. Nach dem zweiten nicht gerade zwangsläufigen Treffer der Franzosen und der Auswechslung von Schweinsteiger für Sané warf Deutschland noch einmal alles nach vorne, aber die Zeit reichte nicht mehr um noch einmal heran zu kommen.

Fazit zur Niederlage

Eigentlich kann man der deutschen Mannschaft nicht allzu viel vorwerfen. Sie hatte zwar nicht zum ersten Mal bei diesem Turnier Probleme einen tief stehenden Gegner zu knacken, aber in wenigen Vorbereitungswochen perfekt eingespielte Abläufe in einen zusammengewürfelten Haufen reinzubekommen ist eben auch eine Mammutaufgabe für die Nationaltrainer. Was das offensive Zusammenspiel angeht funktionierte das 4-3-3 sogar vergleichsweise gut. Die defensiven Nachteile, die damit einhergingen, konnte Deutschland angesichts der Ballbesitzdominanz billigend in Kauf nehmen. Eine im Vergleich schwächere zweite Halbzeit und ein unglücklicher Spielverlauf sorgten dennoch für das Halbfinalaus der DFB-Elf.