Zur zweiten Halbzeit nahm Jan Kozak einen ungewöhnlichen Wechsel vor. Er nahm seinen einzigen „echten“ Flügelspieler Vladimir Weiss heraus und brachte mit Gregus einen weiteren zentralen Mittelfeldspieler. Die Slowakei spielte nun eine Art Raute im Mittelfeld mit Hamsik als Spielmacher auf der Zehn. Kucka pendelte zwischen Rechtsaußen und zweitem Stürmer. Einen Linksaußen gab es nicht mehr.

 

Mit der Überzahl im Mittelfeldzentrum sicherte sich die Slowakei nun mehr Ballbesitz gegen eine mittlerweile deutlich zurückgezogenere deutsche Elf. Diese verteidigte aus einer tieferen Grundposition aus geordneter und kompakter. Gleichzeitig fehlte es den Slowaken etwas an Zielstrebigkeit und Präsenz in der Spitze. Mit quasi fünf zentralen Mittelfeldspielern kombinierten sie zwar einige Male gefällig, aber richtigen Zug zum Tor entwickelten sie in dieser Besetzung nicht, auch weil es Hamsik immer wieder in tiefere Bereiche zog. Der eher defensive Linksverteidiger Gyömber war außerdem nicht wirklich geeignet, um den unterbesetzten linken Flügel allein zu beackern.

Fazit

Die deutsche Mannschaft überzeugt im Spielaufbau, aber nur teilweise im Angriffs- und Defensivspiel. Sie profitierte nicht zuletzt von der frühen Führung und bewies eine verbesserte Effizienz in der Chancenverwertung. So nahm das Spiel trotz ähnlichem Leistungsniveau keinen ganz so zähen Verlauf wie das eine oder andere Gruppenspiel. Offen bleibt hingegen auch nach dem vierten ausgesprochen defensiven Gegner, wie stabil die deutsche Mannschaft gegen Teams sein wird, die von Anfang an mitspielen wollen.