Was sind die Folgen?

Möglicherweise drastische: Das UEFA-Exekutivkomitee drohte Russland und England am Sonntag mit dem EM-Ausschluss, sollten sich die Szenen wiederholen. Zuvor hatte die Disziplinarkommission ein Ermittlungsverfahren gegen den russischen Verband eingeleitet. Ermittelt wird wegen der Aggressionen der russischen Zuschauer, rassistischen Verhaltens und des Abbrennens von Feuerwerkskörpern. Ein Urteil soll es Dienstag geben. Schon bei der EM 2012 war es beim Auftaktspiel zwischen Russland und Tschechien zu Fehlverhalten gekommen, die UEFA-Disziplinarkommission bestrafte den Verband RFS zunächst auf Bewährung mit einen Punktabzug von sechs Zählern für die EM-Quali 2016. Nach einem Einspruch schwächte die UEFA das Urteil später jedoch wieder ab. Außerdem wurden die Sicherheitsvorkehrungen der UEFA für die Spiele erhöht, auch für Deutschland-Ukraine in Lille am Sonntagabend.

 

Was bedeuten die Ausschreitungen für die WM 2018 in Russland?

Für Russlands Sportminister Witali Mutko ist die Antwort klar: „Was hat die WM 2018 damit zu tun?“, fragte er noch in Marseille. Auch Russlands WM-Organisationschef Alexej Sorokin sprach von der WM als einem „ganz anderen Turnier.“ Dennoch ist seit Jahren bekannt, dass Russland ein Hooligan-Problem hat, das sich wohl kaum bis 2018 lösen lässt. Ein friedliches Turnier ist nach jetzigem Stand eher nicht zu erwarten.

Drohen weitere Krawalle?

Immerhin 15 der 36 Vorrundenspiele wurden von der nationalen Direktion zur Bekämpfung des Hooliganismus als Risikospiele eingestuft, fünf davon in der höchsten Kategorie. Dazu gehört auch die Begegnungen zwischen Deutschland und Polen am Donnerstag im Stade de France. Am 21. Juni kommt es zudem zur Begegnung zwischen der Ukraine und Polen - in Marseille. Pikant zudem: Am Mittwoch spielt Russland in Lille, am Donnerstag England im nahen Lens.