Chef vom Dienst: Tobias Schall (tos)

Nachdem die Debatte über die Aufstellung im Sturm nach dem 0:0 gegen Polen in Fahrt kam, hatte sich der Bundestrainer noch so geäußert: „Das Spiel gegen Polen hat nichts damit zu tun, ob wir mit einer richtigen oder einer falschen Neun spielen. Wir waren gegen Polen zu wenig Spieler in der Box drin, über die Außen mit zu wenig Spielern da.“

 

Mit Mario Gomez würde sich die Statik des deutschen Spiels verändern, da der ehemalige Stuttgarter ein Mittelstürmer alter Prägung, ein klassischer Zentrums-Stürmer ist, der nicht für das filigrane Flachpassspiel im Löw’schen Sinne gemacht ist. Als der türkische Torschützenkönig gegen Polen eingewechselt wurde, blieb er auch deshalb harmlos, weil das Spiel der DFB-Elf nicht auf seine Stärken hin verändert wurde – so kritisierte etwa Oliver Kahn danach: „Es kamen weder Flanken von rechts noch von links. Wenn man ihn bringt, müssen die Spieler auch den Plan B umsetzen. Wenn ich Gomez bringe, dann sollte ich ihm vielleicht auch ein paar Bälle auf die Birne hauen. Im Grunde ging aber dieses ewige Kombinationsspiel – das mir sehr spanisch vorkommt – gerade so weiter. Das ist dann nicht das Spiel von Mario Gomez.“

Gegen die körperlich robusten Nordiren könnte allerdings die Variante mit falscher Neun (Götze) und echter Neun (Gomez) vielleicht Sinn haben, weil das deutsche Spiel weniger ausrechenbar wird – weil es die Option flach mit Götze, aber auch hoch auf den kopfballstarken Gomez gibt.

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