Ludwigsburg: Marius Venturini (mv)
 

Die Szenen, die sich nach dem Relegationsspiel in Heimerdingen abgespielt haben, sind durch nichts zu rechtfertigen. Zwar ging die ganze Sache am Ende – wie durch ein Wunder – noch glimpflich aus. Dennoch zeigten sich erneut die Probleme, an denen der Amateurfußball schon seit langer Zeit zu kranken scheint. Gewalt und Provokationen scheinen zwar nicht akzeptiert, aber von einigen doch mit einer gewissen Gleichgültigkeit zur Kenntnis genommen zu werden.

Emotionen gehören zum Fußball, auf und neben dem Platz, in Bundes- und Kreisligen. Diese Plattitüde, so abgedroschen sie auch sein mag, besitzt nach wie vor Gültigkeit. Doch in Heimerdingen sind mehr als 50 Menschen aufeinander losgegangen. Oder anders: viele von ihnen wollten einem gegnerischen Spieler für dessen auch nicht immer tadelloses Verhalten auf dem Platz ans Leder. Doch das, liebe Fußballfreunde, hat nichts mit Aufgewühltsein nach Sieg oder Niederlage zu tun. Es ist blanke Aggression.

Wie ist solchen Dingen beizukommen? Kommen die Raufbolde aus Reihen des Publikums, macht das eine Identifizierung durch die Polizei schwierig – wenn die überhaupt gerufen oder im Nachhinein Anzeige erstattet wird. Hier sind in allererster Linie die Vereine gefragt, denn die kennen ihre Pappenheimer in fast allen Fällen. Stadion- beziehungsweise Sportplatzverbote könnten sich dabei anbieten.

Auch bei gewalttätigen Spielern sollte eine Null-Toleranz-Linie gelten. Es ist gelinde gesagt äußerst fragwürdig, dass Akteure, die für – auch wiederholte – krasse Ausraster vom Verband teils für Jahre aus dem Verkehr gezogen wurden, nach ihrer Sperre von manchen Clubs wieder mit Kusshand aufgenommen werden. Steht der Erfolg hier über dem Wohl der Mitmenschen, auch wenn es sportliche Kontrahenten sind? Aber auch das stört einige offenbar nicht.

„Jetzt hat jeder Verein drei Tage Zeit, unaufgefordert Stellung zu nehmen“, so Arnold weiter. Dann geht die Angelegenheit weiter zum Bezirkssportgericht. Mit einer Entscheidung sei jedoch frühestens Anfang Juli zu rechnen. „Am Ergebnis wird sich aber nichts mehr ändern“, betont der Bezirksvorsitzende.

Ach ja, davor wurde auch Fußball gespielt: Der SC Drita Kosova Kornwestheim steigt nach dem 2:1 (1:0)-Sieg im Relegationsderby gegen den SV Pattonville nun in die Bezirksliga auf.

Kommentar: Durch nichts zu rechtfertigen

Die Szenen, die sich nach dem Relegationsspiel in Heimerdingen abgespielt haben, sind durch nichts zu rechtfertigen. Zwar ging die ganze Sache am Ende – wie durch ein Wunder – noch glimpflich aus. Dennoch zeigten sich erneut die Probleme, an denen der Amateurfußball schon seit langer Zeit zu kranken scheint. Gewalt und Provokationen scheinen zwar nicht akzeptiert, aber von einigen doch mit einer gewissen Gleichgültigkeit zur Kenntnis genommen zu werden.

Emotionen gehören zum Fußball, auf und neben dem Platz, in Bundes- und Kreisligen. Diese Plattitüde, so abgedroschen sie auch sein mag, besitzt nach wie vor Gültigkeit. Doch in Heimerdingen sind mehr als 50 Menschen aufeinander losgegangen. Oder anders: viele von ihnen wollten einem gegnerischen Spieler für dessen auch nicht immer tadelloses Verhalten auf dem Platz ans Leder. Doch das, liebe Fußballfreunde, hat nichts mit Aufgewühltsein nach Sieg oder Niederlage zu tun. Es ist blanke Aggression.

Wie ist solchen Dingen beizukommen? Kommen die Raufbolde aus Reihen des Publikums, macht das eine Identifizierung durch die Polizei schwierig – wenn die überhaupt gerufen oder im Nachhinein Anzeige erstattet wird. Hier sind in allererster Linie die Vereine gefragt, denn die kennen ihre Pappenheimer in fast allen Fällen. Stadion- beziehungsweise Sportplatzverbote könnten sich dabei anbieten.

Auch bei gewalttätigen Spielern sollte eine Null-Toleranz-Linie gelten. Es ist gelinde gesagt äußerst fragwürdig, dass Akteure, die für – auch wiederholte – krasse Ausraster vom Verband teils für Jahre aus dem Verkehr gezogen wurden, nach ihrer Sperre von manchen Clubs wieder mit Kusshand aufgenommen werden. Steht der Erfolg hier über dem Wohl der Mitmenschen, auch wenn es sportliche Kontrahenten sind? Aber auch das stört einige offenbar nicht.