Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Gaby macht in ihrer Gruft alles selbst, auch das Musikprogramm. Gerade liegt die Bewerbung einer Augsburger Band auf dem Tresen. Der CD-Player schluckt die selbstgebrannte Scheibe erst nach ein paar Minuten. Gaby hört rein, liest sich den von Hand auf Karopapier geschriebenen Bewerbungstext durch, „ich hab mit denen heute ja auch schon telefoniert“.

 

Gebongt. Die Band kann sich einen Termin aussuchen, zahlt auch nix, um bei Gaby spielen zu dürfen. Dafür muss die Gruppe vom Schlagzeug bis zur Gesangsanlage alles selbst mitbringen. Gaby kassiert an dem Abend den Getränkeumsatz, die Band kann ein bisschen Eintritt nehmen. „Soll ja wenigstens das Spritgeld wieder reinkommen“, sagt Gaby. Ja, das ist der Deal in der Subkultur, vielleicht bei Kneipenkonzerten generell: reich wird hier niemand, weder die Band noch Gaby.

Brutal Death Metal im Oktober

Nach einem eher ruhigen September geht es bei Gaby im Oktober konzertmäßig rund. Ihr persönliches Highlight ist der Auftritt von Inferia, einer finnischen Band, am Donnerstag, 9. Oktober. Lokale Unterstützung kommt von den Stuttgarter Bands Boiler und Abrasive; Letztere hat das Konzert organisiert und wird an dem Abend ihren „Brutal Death Metal“ präsentieren. Da dürfte die Gruft voll werden.

Wer sonst mal in Gabys Gruft vorbeischauen will, beachte die auf der Website veröffentlichten Konzerttermine. Oder er kommt einfach so vorbei: Außer sonntags hat die Gruft immer auf, respektive sie kann ihre Türen jederzeit öffnen – „eben auf Zuruf“, sagt Gaby. Ihre Handynummer steht ebenfalls auf der Website.