Unter dem Motto „Vielfalt willkommen heißen“ haben in Karlsruhe etwa 1000 Menschen für Weltoffenheit und Toleranz demonstriert. In Villingen-Schwenningen sind am Abend etwa 80 Pegida-Anhänger auf die Straße gegangen.
Karlsruhe - Unter dem Motto „Vielfalt willkommen heißen“ haben am Montag in Karlsruhe rund 1000 Menschen für Weltoffenheit und Toleranz demonstriert. Auf der von Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und diversen Initiativen organisierten Kundgebung warfen mehrere Redner der islamkritischen Bewegung Pegida vor, Ängste zu schüren und Stimmung gegen Zuwanderer zu machen. Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) sagte, Pegida wolle Menschen und Volksgruppen ausgrenzen, die längst Teil der Gesellschaft seien. „Das kann von uns nicht mitgetragen und akzeptiert werden.“ Der SPD-Politiker warnte davor, „Rattenfängern hinterherzulaufen und zu glauben, dadurch wird alles besser“.
Zweite Demo von Pegida in Villingen-Schwenningen
In Villingen-Schwenningen hat Pegida am Montagabend zu einer zweiten Veranstaltung aufgerufen. Nach Angaben der Polizei nahmen etwa 50 bis 80 Menschen an der Demonstration teil. Bei der Premiere vor zwei Wochen waren es noch rund 100 Anhänger der rechtsgerichteten Bewegung „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ gewesen. Bei zwei Gegendemos gingen jeweils etwa 200 Menschen auf die Straße.
Vor dem Villinger Münster standen sich Pegida und Gegendemonstranten direkt gegenüber. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, um die Gruppen zu trennen. Es wurden vereinzelt Gegenstände geworfen.
Die Parolen der Pegida gingen im Gebrüll der Gegendemonstranten weitgehend unter. Ein Sprecher der Organisatoren sagt, die Gruppe mit dem Namen Sbh-Gida werde nun regelmäßig in Villingen-Schwenningen demonstrieren. Das Kürzel steht für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Wer hinter der Bewegung steckt, ist unklar.
Nach der Demo nahm die Polizei drei Tatverdächtige fest. Anhänger der Gruppierung Antifa hatten einen Beamten leicht verletzt, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.