In Geislingen liegen die Nerven blank, weil die Stadt seit Jahren finanzschwach ist. Darunter leidet die Infrastruktur. Die Reaktion der Nachbarn klingt da wie Hohn.

Region: Corinna Meinke (com)

Geislingen - Die Geislinger müssen ihr Gymnasium sanieren, aber das Geld dafür fehlt an allen Ecken und Enden. Gestiegene Kosten könne sich die Stadt schon gar nicht leisten, hatte der Kämmerer bei der Haushaltseinbringung geklagt. Angesichts solcher Nöte ist es besonders ärgerlich, dass die Kommunikation zwischen Planer und Bauamt nicht besser funktioniert hat. Eine Blauäugigkeit muss man aber auch den Stadträten nachsagen, die nicht wahrhaben wollen, dass beim Bauen im Bestand teure Überraschungen eher die Regel als eine Ausnahme sind.

 

Höchste Zeit für eine Runderneuerung

Der Fall zeigt: in Geislingen liegen die Nerven blank. Seit Jahren kämpft die Stadt, die die rote Laterne beim Landesvergleich der Steuerkraft der Großen Kreisstädte nicht loswird, um die Erhaltung ihrer Infrastruktur, dringende Sanierungen werden verschoben. Beim Michelberggymnasium konnte man nicht länger warten. Pfützen auf dem Boden, hohe Heizkosten und ständige Flickarbeiten am Dach zeigten, dass es höchste Zeit war für eine Runderneuerung.

Die Reaktion der Nachbarn klingt wie Hohn

Gerne hätte die Kommune einen Neubau erstellt. Weil die finanzschwache Stadt aber nur investieren kann, wenn Zuschüsse fließen, hat das Nein des Regierungspräsidiums die Richtung vorgegeben. Wie Hohn mag es klingen, wenn die Nachbarkommunen eine gerichtlich bestätigte und gerechtfertigte Kostenbeteiligung weiter ablehnen. Einen mehrfach teureren Neubau hätten sie mitbezahlen müssen, wie damals, als das Gymnasium entstand.