Die CDU-Fraktion im Gemeinderat von Leinfelden-Echterdingen steht erneut vor einem Personalwechsel. Klaus Machanek scheidet im Sommer aus, Horst Duda rückt nach.

Leinfelden-Echterdingen - Zwei Jahre nach der jüngsten Kommunalwahl kommt es in der CDU-Fraktion im Gemeinderat von Leinfelden-Echterdingen bereits zum zweiten Mal zu einem Personalwechsel. Ende vergangenen Jahres hatte der Fraktionsvorsitzende Bernd Stäbler seinen Hut genommen, zur Jahresmitte will nun Stadtrat Klaus Machanek zurücktreten.

 

Offiziell liegt dem Rathaus noch keine Bitte des Stadtrats aus Stetten auf Entpflichtung vor. Dennoch ist sein Plan inzwischen durchgesickert, nachdem er bei der CDU-Hauptversammlung im intimen Kreis von rund zweieinhalb Dutzend Parteifreunden über seine Absichten geplaudert hatte – sehr zur Überraschung der örtlichen Parteispitze. Auch der Rest der Fraktion war vorab nicht eingeweiht, was, wie man hört, nicht den christdemokratischen Gepflogenheiten entspricht, wer in welcher Reihenfolge worüber in Kenntnis zu setzen ist.

Vertretungsverbot führt zu Umsatzausfall

Klaus Machanek, Rechtsanwalt von Beruf und im Gemeinderat oft anderer Meinung als der Rest der Fraktion, nennt im Gespräch mit unserer Zeitung „berufliche Gründe“ als Anlass, dem Ehrenamt am Ratstisch den Rücken zu kehren. Um die Jahreswende habe er im Rahmen der Rezertifizierung seiner Kanzlei überschlägig den Umsatzausfall ermittelt, der dadurch entstehe, dass ihm (wie auch den Kanzleikollegen) die baden-württembergische Gemeindeordnung im Ehrenamt ein striktes Vertretungsverbot auferlegt. Profaner ausgedrückt: Ein Rechtsanwalt, der als Stadtrat über die Geschicke seiner Stadt mitentscheidet, darf nicht gegen seine Heimatkommune vor Gericht ziehen.

„Überschlägig geschätzt wäre in den vergangenen Jahren Umsatz in deutlich sechsstelligem Bereich möglich gewesen“, schätzt Machanek, der inzwischen 60 Jahre alt geworden ist. Er denke auch an die Nachfolge im Büro. „Ich will die Kanzlei später nicht mit Hemmnissen übergeben“, sagt der promovierte Jurist, ohne einen Zeitpunkt für den Übergang in den Ruhestand zu benennen. „Wenn ich gesund bleibe, möchte ich bis zur Altersgrenze aktiv bleiben. Ich sehe mich in der Pflicht, noch ein paar Jahre Steuern zu zahlen.“

Bald wieder ein TVE-Chef am Ratstisch

Machanek, dem das Attribut des Querdenkers in der CDU-Fraktion anhaftet, war zuletzt, so der Eindruck von außen, mehr und mehr isoliert. Er selbst sagt: „Früher war ich eher auf einer Linie mit der Fraktion.“ Wie wenig er nach zwölfeinhalb Jahren Ratszugehörigkeit noch mit den fünf anderen CDU-Stadträten übereinstimmt, war zuletzt aus Machaneks ausführlicher Stellungnahme zum Haushalt der Stadt herauszuhören. Über Erfolge und Misserfolge seines kommunalpolitischen Wirkens möchte der Christdemokrat zurzeit noch nicht Bilanz ziehen. Das hebt er sich möglicherweise für seine Verabschiedung vor den Sommerferien (26. Juli) auf.

Die Fraktionsvorsitzende Ilona Koch will sich „mit der Personalie nicht lange aufhalten“. Bereits jetzt werde Machaneks designierter Nachfolger an die künftigen Aufgaben herangeführt, sagt sie. Nachrücken wird Horst Duda, der auch Vorsitzender des TV Echterdingen ist. Das hat in L.-E. eine gewisse Tradition. In der Vergangenheit war Dudas Vorgänger beim TVE, Walter Reiff, mehrfach in den Gemeinderat nachgerückt.