In der Daimlerstadt überlegt man, die Pedaleure auf anderen Wegen in die Stadt zu leiten. Bei den Kosten hofft die Stadt auf Zuschüsse.

Schorndorf - Die vor rund zwei Jahren festgelegte Führung des Remstalradwegs am westlichen Rand der Schorndorfer Kernstadt wird nochmals verändert. In der jüngsten Sitzung des Technischen Aussschusses stellte der für den Tiefbau zuständige technische Werkleiter Herbert Schuck diese Varianten vor.

 

Die Fahrradfahrer müssten dann nicht mehr ein Stück der Weilerstraße folgen und sich durch den stark befahrenen Kreisverkehr am Kahlaer Platz zwängen – sie könnten stattdessen über eine neu errichtete „Stuttgarter Holzbrücke“ den Weg durch die Wohnstraßen des Quartiers „alter Baumwasen“ nehmen. Allein die Querung der viel befahrene Stuttgarter Straße erweise sich als schwierig, sagte Herbert Schuck, der eine zusätzliche Verkehrsampel vorschlug, um es den Radlern einfacher zu machen. Mit 150 000 Euro schlage diese zu Buche.

Mängel haben Zuschüsse fraglich gemacht

Die Änderung, die den Radlern entgegenkommt, geschieht indes nicht ganz ohne äußeren Druck. Die bisherige Route war vom Regierungspräsidium bemängelt worden, das keine Zuschüsse dafür bezahlen wollte. Ein Sicherheitsaudit habe ergeben, dass es vor allem im Bereich der Remsbrücke zwischen Radler und Autos zu eng zugehe, sagte Schuck auf Nachfrage. Man müsse wegen der immer schnelleren elektrounterstützen Räder für die Fahrtrichtungen getrennte Schutzstreifen anlegen. Gemeinsame Radwege für beide Richtungen, wie es sie noch vor einigen Jahren gab, entsprächen nicht mehr den Richtlinien.

In der Stuttgarter Straße bringt diese neue Lösung indes Einschränkungen für Autofahrer mit sich. So sollen die in der Mittleren Uferstraße ausfahrenden Autos nur noch rechts abbiegen können, weil wegen der Radspuren dort zukünftig weniger Platz ist. „Eine Lösung, ohne dass es für den Kraftfahrzeugverkehr zu Einschränkungen kommt, gibt es nicht“, redete Herbert Schuck den Ausschussmitgliedern ins Gewissen. Diese gaben dann am Ende eine mehrheitliche Empfehlung für die neue Planung ab.

Alles abhängig von der „Stuttgarter Holzbrücke“

Allerdings hängt die Umsetzung der Maßnahme an einem anderen Punkt, sagte Herbert Schuck – ob nämlich die „Stuttgarter Holzbrücke“, die den Deutschen Holzpreis erhielt und in einer Art Sammelbestellung mit den Kommunen Weinstadt und Plüderhausen geordert werden soll, bis zum Beginn der Interkommunalen Gartenschau 2019 termingerecht gebaut werden kann. Zwar stehe deren Standplatz schon fest, doch müsse man für ihren Bau umfangreiche wasserschutzrechtliche und naturschutzrechtliche Genehmigungen einholen, führte der Werkleiter weiter aus. Nur dann fließe ein Zuschuss, der rund die Hälfte der auf 350 000 Euro veranschlagten Baukosten tragen werde. Und von der Zusage dieses Zuschusses sei es abhängig, ob sich die Stadt Schorndorf diese Remsquerung überhaupt leisten könne, sagte Herbert Schuck.

Außer um den Remstalradweg hatten die Mitglieder des Technischen Ausschusses über ein Stück Radweg und eine neue Baumreihe zu befinden, die an anderer Stelle in der viel befahrenen Feuerseestraße in der Kernstadt nahe des Schlosses eingerichtet werden soll. Das kurze Stück, das 715 000 Euro kosten soll, wurde mehrheitlich beschlossen. Allerdings lehnte es eine Mehrheit der Ausschussmitglieder ab, ein Metallgeländer am angrenzenden Schillerplatz an einer Stelle zu öffnen, damit sich die Radler dort besser in den Verkehr einordnen könnten.