Manfred Kanzleiter Foto: Privat

„Mir waren die Personalpolitik und die kommunale Daseinsvorsorge stets sehr wichtig“, sagt Manfred Kanzleiter. In beiden Bereichen ist der SPD-Mann nach 27 Jahren im Rathaus (1984 bis 1991 und 1994 bis 2014) mit dem Erreichten zufrieden. Für drei Jahre hat der Gewerkschafter Anfang der neunziger Jahre sein Mandat ruhen lassen, um in Sachsen die Gewerkschaft ÖTV (jetzt Verdi) aufzubauen. Heute sieht er die Stadt personell gut aufgestellt, obwohl es immer noch Engpässe gebe. Auch die Rekommunalisierung der Energieversorgung sei mit der Konzessionsvergabe „nach zehn Jahren Kampf“ abgeschlossen worden. „Ich scheide entspannt aus dem Rat“, sagt Kanzleiter. Er freue sich schon auf mehr Reisen und auf viele noch ungelesene Bücher. „Aber ich werde ein politischer Mensch bleiben.“

 
Michael Kienzle Foto: die arge lola, Kai Loges + Andreas Langen

Der passionierte Radfahrer Michael Kienzle vergleicht seine 25 Jahre im Rat mit einem schweren Rennen. „Die Bergetappe Stuttgart 21 haben wir leider nicht gut bewältigt“, meint er. Da komme noch einiges auf den neuen Gemeinderat zu. Ansonsten aber hätten sich die Radler ein Stück der Autostadt erobert. Auf der politischen Habenseite verbucht Kienzle auch die mit dem Theaterhaus, der Rampe, dem Merlin und den Wagenhallen gewachsene kulturelle Vielfalt. Als „Auslaufmodell“ will er noch öfter die Joggingschuhe schnüren und sich aufs Fahrrad schwingen. Außerdem plant Kienzle mit der Stiftung Geißstraße neue Projekte zum Thema Stadt und Flüchtlinge. „Ich eigne mich eben nicht zum Privatier“, sagt Kienzle.

Joachim Fahrion Foto: Privat

„Mit der Stadtverwaltung konnte man gut zusammenarbeiten“, sagt Joachim Fahrion nach zwei Jahrzehnten im Rat. „Aber manchmal waren die Vorlagen arg kompliziert“, findet er. Als politische Erfolge sieht er den Ausbau der Stadtbahn und die Mehrheit für Stuttgart 21. In der neu gewonnenen Freizeit will er mehr reisen und sich um seine jahrelang arg vernachlässigte Modelleisenbahn kümmern. „Statt nach Gemeinderatsvorlagen greife ich jetzt öfter zum Lötkolben“, kündigt er an.