"Wir nehmen hier eine Vorreiterrolle ein", sagt Krug. Denn die Betty-Hirsch-Schule ist in Stuttgart die erste und bisher einzige Sonderschule, die sich für Nichtbehinderte öffnet - übrigens für alle Kinder, unabhängig vom Schulbezirk. "Aber es ist uns ein großes Anliegen, dass das nicht verkehrte Welt ist - die Vielfalt soll der Normalfall sein."

Die erste Klasse soll zunächst als Modellprojekt starten - Motto: "Wir lernen mit und ohne Gucken." Krug: "Wir wollen die Testphase nutzen und beweisen, dass wir es können." Ziel sei eine Regeleinrichtung mit Weiterführung als Werkrealschule. Wie hoch das Schulgeld sein wird, stehe bis jetzt noch nicht fest.

Projekt ausdrücklich erwünscht


Im Kultusministerium ist dieses Projekt ausdrücklich erwünscht, wie eine Sprecherin bestätigte. Das gelte für die gemeinsame Beschulung von Kindern aller Schularten - nicht nur in der Regel-, sondern auch in der Sonderschule. "Es gibt schon sehr erfolgreich laufende Beispiele", sagte die Sprecherin. In Pforzheim etwa seien zwei Grundschulklassen an einer Schule für geistig Behinderte untergebracht, der Unterricht erfolge zum Teil gemeinsam.

Zum Modellprojekt gibt es eine Veranstaltung für Eltern am 23. Februar, 19 Uhr, in der Nikolauspflege, Am Kräherwald 271.