Das bildungspolitische Reformprojekt der grün-roten Regierung nimmt Konturen an.

Bühl - Das zentrale bildungspolitische Reformprojekt der grün-roten Regierung nimmt Konturen an. Das Kabinett segnete am Dienstag einstimmig die Eckpunkte von Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer (SPD) für die Gemeinschaftsschule ab. „Das ist der Startschuss für ein neues Kapitel in der Bildungspolitik“, sagte die SPD-Politikerin nach der auswärtigen Sitzung in Bühl (Kreis Rastatt). Vom nächsten Schuljahr an sollen nach ihren Plänen zunächst 30 Modellschulen an den Start gehen, in denen der Haupt- und Realschulabschluss sowie das Abitur möglich sind. Die Ministerin zeigte sich überzeugt: „Die Schwächeren können besser gefördert werden, ebenso wie die Guten.“

 

Nicht jeder Schulstandort kann gehalten werden

Warminski-Leitheußer räumte ein, dass in Zeiten stark schrumpfender Schülerzahlen nicht jeder Schulstandort gehalten werden könne. Die größeren Gemeinschaftsschulen seien aber eine „wunderbare Möglichkeit für den ländlichen Raum, Standorte zu halten“. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) betonte, der voraussichtliche Rückgang von 200.000 Schülern bis zum Jahr 2020 müsse sich auf die Schulstrukturen auswirken. Die Ministerin hob hervor, dass alle Gemeinschaftsschulen im Ganztagsbetrieb geführt und weitere Kooperationen mit Vereinen angestrebt werden sollen.