Fließrichtung Das Bett des Amazonas ist noch heute in der Nähe der Mündung in den Atlantik deutlich schmaler als wenige Tausend Kilometer weiter stromauf. Da ein Flussbett normalerweise flussabwärts breiter wird, ist das ein wichtiges Indiz dafür, dass der größte Strom der Erde einst in die entgegengesetzte Richtung floss.

 

Wassermassen 206 000 Kubikmeter Wasser – und damit den Inhalt von mehr als einer Million Badewannen – transportiert der Amazonas in jeder Sekunde in den Atlantik. Damit ist er mit Abstand der größte Fluss der Erde. Die Ströme auf den Plätzen zwei bis acht erreichen nicht einmal zusammen diese unvorstellbare Wassermenge. Im Rhein fließen keine 1,5 Prozent dieses Volumens.

Teilung Der Orinoko-Strom teilt sich weit nördlich vom Amazonas in zwei Arme. Einer davon fließt in die Karibik, während der andere zumindest zeitweise als Rio Negro in den Amazonas mündet. Nirgends sonst auf der Welt spaltet sich ein ähnlich großer Fluss so auf, dass er in zwei verschiedene Meere fließt. Vermutlich sieht man dort die letzten Überreste des einstigen Meeresarms und Sumpfgebiets, in dem der Ur-Amazonas einst seine Fließrichtung umkehrte.