Keine großen Sprünge könnten Bürger mit der geplanten Steuerentlastung machen. Ein Durchschnittsverdiener hätte monatlich 20 bis 25 Euro mehr im Portemonnaie.

Berlin - Die von der schwarz-gelben Koalition geplanten Steuerentlastungen würden den Bürgern nur relativ wenig mehr Geld im Portemonnaie bringen. Ein Durchschnittsverdiener werde nach den zwei Entlastungsstufen vom Jahr 2014 an um monatlich etwa 20 bis 25 Euro entlastet, teilte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums am Montag in Berlin mit.

 

So soll der steuerliche Grundfreibetrag im Jahr 2013 und 2014 um insgesamt rund 350 Euro angehoben werden. Er würde dann bei etwa 8354 Euro liegen gegenüber aktuell 8004 Euro.

Bis zu einem zu versteuernden Jahreseinkommen in dieser Höhe müssen keine Steuern gezahlt werden. Für jeden verdienten Euro darüber ist ein schrittweise steigender Steuersatz fällig. Von einem höheren Grundfreibetrag profitieren alle Steuerzahler - auch Top-Verdiener.

Verfassungsrechtlich geboten

Der Grundfreibetrag für Ledige von aktuell 8004 soll 2013 in einem ersten Schritt um etwa 110 Euro steigen und im Jahr 2014 um weitere 240 Euro. Eine Anhebung wäre ohnehin verfassungsrechtlich geboten, worauf die Koalition bereits reagiert.

Regierungssprecher Steffen Seibert nannte die Entscheidungen ein „klares Bekenntnis der Koalitionspartner zu einem wirtschaftlich stabilen, finanziell soliden und sozial gerechten Deutschland“.

Union und FDP planen Entlastungen um insgesamt sechs Milliarden Euro - zunächst ab 2013 um rund zwei Milliarden Euro und ab 2014 um weitere vier Milliarden Euro. Auf einen höheren Grundfreibetrag und einen anderen Tarifverlauf sollen vier Milliarden Euro entfallen, der Rest auf die Milderung der „kalten Progression“ - also weniger inflationsbedingte Einbußen bei der realen Kaufkraft.