Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Damit sich die Hennen nicht gegenseitig verletzten, sind ihre Schnäbel gekürzt. Manchmal versucht eines der Tiere, ins Freie zu flattern. Müller greift es dann. Eine Besucherin streichelt eines der Hühner, bevor Müller es zurück zu den anderen auf den Boden setzt. Er besteht aus einem hellen Gitterrost aus Plastik, an der Längstseite des Raumes sind die sogenannten Familienester. Durch ein kreisrundes Loch können die Hennen in einen abgedunkelten Bereich gelangen. Nur dort legen sie ihre Eier.

 

„Braune Hühner legen braune Eier, weiße Hühner weiße.“ Müller beantwortet geduldig alle Fragen. Offenheit ist das Gebot des Tages. Im Packraum zeigt er die Sortiermaschine, welche die Eier durchlaufen. Dort werden sie auch gestempelt und bekommen eine „2“ . Die steht für Bodenhaltung, wie Müller sie betreibt. Die Tiere müssen sich dafür frei bewegen können.

„650 Hühner auf 88 Quadratmetern, ist das nicht ein bisschen wenig Platz?“, hat zuvor eine Frau gefragt. „Sie wissen, dass uns das Gesetz erlaubt, neun Tiere auf einem Quadratmeter zu halten?“, hat der Firmenvertreter ihr geantwortet. Offenbar stimmt schon die gesetzlich erlaubte Tierhaltung manchen Besucher nachdenklich. „Ein Hühnerhof ist kein Streichelzoo“, sagt der Bauernvertreter Eberhard Zucker mit Blick auf die aus seiner Sicht romantischen Vorstellungen mancher Verbraucher.