Ersatz:
Auf die Frage, wie sich Carsharing auf die Nutzung und den Kauf von Autos auswirkt, gibt es höchst unterschiedliche Antworten.Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass ein Carsharing-Auto zwischen vier und zehn Privatwagen ersetzen könnte. Dann würde rein rechnerisch auch rund ein Zehntel der heutigen Autos ausreichen, um die individuellen Mobilitätsbedürfnisse zu befriedigen. Nach einem Bericht des Bremer Senats schafft jedes Carsharing-Auto fünf private Personenwagen ab. Wie sich das auf die Nachfrage nach Personenwagen niederschlägt, bleibt offen. Denn nach Experteneinschätzung wird Carsharing oft als ergänzendes Mobilitätsangebot genutzt, ohne das eigene Auto abzuschaffen; es könnte den eigenen Wagen aber möglicherweise später ersetzen. Die Unternehmensberatung Alix Partners hat errechnet, dass in den USA 500 000 Autos weniger verkauft wurden, seit es Carsharing gibt. Ein Carsharing-Auto ersetzt danach 32 Neuwagen. Auch in Europa könnte die steigende Zahl von Carsharing-Nutzern nach Ansicht der Unternehmensberatung dazu führen, dass der Autoabsatz sinkt.

 

Ballungsräume: Carsharing nach dem Prinzip Freefloating ist eine Mobilitätslösung für Ballungsräume mit mindestens 500 000 Einwohnern. Auf dem Lande verteilen sich die Carsharing-Mobile auf eine zu große, vergleichsweise dünn besiedelte Fläche und sind dadurch für die Nutzer schwer erreichbar. Das gilt auch für zu kleine Ballungsräume. So hat Daimler Car2go in Ulm, wo die Tochter einst startete, eingestellt, weil das Einzugsgebiet zu klein war. Auf dem flachen Land können Carsharing-Systeme punkten, die ihre Mobile an festen Stationen anbieten.