Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

An Experten, die das Projekt für undurchführbar halten, mangelt es nicht. Schlichtweg „Irrsinn“ sei das ganze, sagt Yin Zhi der in Hongkong erscheinenden „South China Morning Post“. Yin unterrichtet an der renommierten Pekinger Tsinghua-Universität Architektur und berät die Regierung in Fragen der Stadtentwicklung. Die Sicherheit der 30 000 Menschen, die das Gebäude einmal bevölkern sollen, hält er für massiv gefährdet, Brandschutz und Erdbebenstandfestigkeit seien nicht ausreichend.

 

Auch die chinesischen Behörden scheinen über das Mammutprojekt noch einmal nachdenken zu wollen. Nach der offiziellen Grundsteinlegung Ende vergangener Woche wurde nun erst einmal das Ruhen der Bauarbeiten bekannt. Die Nachrichtenagentur Xinhua zitierte einen Vertreter der örtlichen Baubehörde, mit den Worten, das Sky-City-Projekt müsse noch ein Zulassungsverfahren durchlaufen.

Zhang Yue ist darum nicht bange. „Meine Gebäude sind so stabil wie ein Felsen“, sagt der Unternehmer. Zhang sieht in seinen Hochhäusern die Lösung für eine ganze Reihe von Problemen. Der Landknappheit werde ebenso Einhalt geboten wie Transportschwierigkeiten und Luftverschmutzung. Eigentlich müsse man die 220 Stockwerke gar nicht mehr verlassen, den 30 000 Bewohnern sollen Theater, Kinos, Schulen und ein Krankenhaus zur Verfügung stehen. Veranschlagte Kosten im Augenblick: rund 1,1 Milliarden Euro.