Studenten der Hochschule Nürtingen stellen ihre Ideen für einen neugestalteten Kelterplatz vor. Die Idee, die Pfadäckerstraße einzubeziehen, ist bei den Juroren sehr gut angekommen.

Hofen - Über Monate haben sich Studenten der Hochschule für Umwelt und Wirtschaft in Nürtingen Gedanken über den Hofener Kelterplatz gemacht. Denn mit dem Anfang der 1980er Jahre gestalteten Ort sind die Bürger im Stadtteil nicht zufrieden. „Der Platz hat seinen Namen nicht verdient. Für Feste ist er zu steil und auch sonst taugt er zu nichts“, bringt es der Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler auf den Punkt und nennt die Aufgabe: „Hofen fehlt eine Ortsmitte.“

 

Gliederung in drei Ebenen

Wie die aussehen könnte, präsentierten Studenten des Studiengangs Landschaftsarchitektur jetzt im Gemeindehaus St. Barbara in Hofen. Von den elf Arbeitsgruppen hatte eine Jury, in der unter anderem Mitglieder des Bezirksbeirats und Stadtplaner sitzen, vier ausgewählt. Der Platzentwurf von Theresa Porsch, Manuela Heyna und Carolin Martin gefiel ihnen am besten. Sie betreten damit Neuland, denn sie erweitern den Platz um den Teil der Pfadäckerstraße zwischen der Hartwald- und der Hahnweilerstraße. „Für uns ist das die entscheidende Maßnahme, dieses Straßenstück herauszunehmen, weil die Straße ihn nicht mehr zerschneidet“, sagte Carolin Martin und ergänzte: „So schaffen wir einen großzügigen Platz für Feste und den Wochenmarkt.“

Diese sollen nach ihrem Entwurf im unteren Teil des Kelterplatzes stattfinden. Die Planerinnen haben ihn nämlich in drei Ebenen gegliedert. Südlich davon soll Platz für eine Liegefläche und ein überdachtes Bücherregal sein. Östlich, wo derzeit die Pfadäckerstraße verläuft, planen sie ein Café mit Terrasse und in der Ebene darüber eine Sitzmauer und eine Pergola.

Löffler ordnete diesen und die anderen Entwürfe gegenüber den Anwesenden ein: „Es geht nicht darum, dies eins zu eins umzusetzen. Sie sagen uns heute, was gut ist und umgesetzt werden soll.“ Der Entwurf von Porsch, Heyna und Martin stieß auf Interesse: „Das ist ein hervorragender Entwurf“, sagte eine Bürgerin. Sie finde es gut, dass ein Teil der Pfadäckerstraße zum Platz werde. „Dieser offene Charakter ist für Vereine sehr gut geeignet“, sagte sie. Eine andere Frau begrüßte den Vorschlag, fragte aber Veronika Nemeth vom Stadtplanungsamt nach der Umsetzbarkeit. „Das ist durchaus machbar und es geht ja nur um ein kleines Stück der Pfadäckerstraße“, sagte Nemeth. Allerdings müssten die Stadtplaner die Konsequenzen abschätzen. Ein Mann befürchtete, dass der Verkehr in anderen Straßen zunehme.

Die Idee des Cafés kommt in allen vier Entwürfen vor

Porsch, Heyna und Martin hatten anfangs mit der Idee, ein Teil der Straße zum Platz zu machen, gehadert. „Wir haben gedacht, dass es entweder spitze ist oder wir durchfallen“, sagte Porsch. Doch ihr Professor Karl Ludwig habe sie ermutigt, den Weg zu beschreiten. Schließlich kürte die Jury diesen Entwurf zum Besten. Andreas Beulich präsentierte einen der beiden mit dem zweiten Platz prämierten Entwürfe. Er und seine Mitstudenten wollen die Form des Platzes erhalten. Sie gliedern ihn in eine große Fläche zur Hartweilerstraße hin, an dessen Rand Sitzgelegenheiten stehen. Daran schließen sich eine Wiese und ein Pavillon an. Der dritte Entwurf geht von einem vieleckigen Platz aus, an den sich ein Spielplatz anschließt. Treppen führen zum oberen Teil, an dem sich die Studenten ein Café vorstellen können. Die Idee des Cafés kommt in allen vier Entwürfen der Studenten vor. Beim vierten soll es eine große Fläche an der Hartwaldstraße geben. Von dort soll eine Rampe zum oberen Bereich mit Wasserspiel führen.

„Die Studenten haben sich in die Aufgabe reingekniet“, sagte Wolfgang Zwinz, der stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins Hofen. Die Straßenumwandlung sei interessant. „Jetzt muss man sehen ob sich das umsetzen lässt und die Auswirkungen beachten.“

Damit die Entwürfe weiterentwickelt werden können, muss der Gemeinderat allerdings erst in den Haushaltsberatungen noch Planungsmittel bewilligen.