Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

Infos:
Die Anlaufstelle Abas berät sowohl Betroffene als auch Angehörige über Essstörungen und deren ambulante oder stationäre Behandlungsmöglichkeiten sowie über Veranstaltungs- und Gruppenangebote in und um Stuttgart.

 

Beratung:
Betroffene können eine erste diagnostische Einschätzung erhalten, Beratungs- und Therapiemöglichkeiten klären und motivationsfördernde Unterstützung bekommen. Nach einer stationären oder ambulanten Essstörungstherapie ist eine Nachsorge oft sinnvoll um den Therapieerfolg zu stärken und aufrecht zu erhalten. Über entsprechende Angebote wird informiert. Eltern, Angehörige und Fachdienste können sich über Interventionsstrategien und Möglichkeiten des Umgangs mit der Essstörung beraten lassen.

Gruppenangebote:
Die Anlaufstelle bietet mehrere regelmäßige Gesprächsgruppen: eine f ortlaufende Elterngruppe für Eltern eines essgestörten Kindes, ein offenes Gruppenangebot mit Themenschwerpunkt – für Angehörige, deren Kind bzw, deren Partner eine Essstörung entwickelt hat sowie eine Gruppe für bulimische und magersüchtige Mädchen und junge Frauen.

Kontakt:
Die Anlaufstelle bei Essstörungen Abas findet sich in der Lindenspürstraße 32 in Stuttgart West, Telefon 30 56 85 40, E-Mail info@abas-stuttgart.de, Homepage: www.abas-stuttgart.de

„Das ist eine unheimlich heimliche Erkrankung“, sagt Sofias Mutter. Sie spürte, wie der ungebremste Optimismus ihres Kindes und seine überschwängliche Lebensfreude lautlos entwichen. „Es war furchtbar anzusehen, wie mein Kind leidet.“ Zuhause begann sie, die Lebensmittel wegzuschließen. Für die Familie war das eine schwierige Zeit.

Marianne Sieler und ihre Kollegin, die Sozialpädagogin und Psychodrama-Leiterin Julia Hirschmüller, haben die Familie aus dem Stuttgarter Westen in den vergangenen zwei Jahren begleitet. Erst seit drei Monaten lebt das Mädchen wieder „kotzfrei“, und die Mutter erlebt, wie seine Lebensfreude zurückkehrt. Der Fall zeigt beispielhaft, dass Essstörungen komplexer Art und Ursprungs sind, „multifaktoriell“, wie Hirschmüller sagt. Nur mit dem Finger auf Heidi Klum zu zeigen und zu sagen, wegen solcher Vorbilder werden junge Mädchen krank, greife zu kurz. „Wenn man Betroffenen so kommt, fühlen sie sich in ihrer Not nicht ernst genommen.“ Der Körper ist meist bloß das Schlachtfeld, auf dem Spannungen ausgetragen werden.

„Eine manifeste Essstörung entwickelt sich nur bei inneren Konflikte und wenn der eigene Selbstwert nicht sehr ausgeprägt ist. Innere Veränderungen werden auf den Körper projiziert“, sagt Hirschmüller. Bulimie, Anorexie oder Binge-Eating (periodische Heißhungeranfälle) fungieren auch als Ventil gegen das Gefühl von Ohnmacht: An seinem Elternhaus kann ein Kind wenig ändern, auch an der Schule und den Schulkameraden nicht, ferner ist es unangenehmen Erfahrungen wie beispielsweise einer Trennung der Eltern ausgeliefert. Nur über den eigenen Körper hat es eine vermeintlich unumschränkte Macht.

Die Entwicklungsphase spielt eine weitere Rolle. Der statistische Peak bei allen Essstörungen liegt im Pubertätsalter. „Da geht es um die Aneignung des sich verändernden Körpers und um dessen Akzeptanz. Es kann dann auch ein Mädchen treffen, bei dem es bislang perfekt lief, das aber nun negative Erfahrungen macht, mit denen es nicht umzugehen weiß“, so Sieler. Der sich verändernde Körper und die Suche nach Identität werden offenbar auch in einer späteren Lebensphase immer häufiger als problematisch erfahren: Laut Sieler belegten neuere Studien, dass sich mittlerweile auch unter „Best-Agern“ ein Trend zu Essstörungen bemerkbar mache.

Marianne Sieler von der Anlaufstelle Abas im Video-Interview

Hilfe für Betroffene und Angehörige

Infos:
Die Anlaufstelle Abas berät sowohl Betroffene als auch Angehörige über Essstörungen und deren ambulante oder stationäre Behandlungsmöglichkeiten sowie über Veranstaltungs- und Gruppenangebote in und um Stuttgart.

Beratung:
Betroffene können eine erste diagnostische Einschätzung erhalten, Beratungs- und Therapiemöglichkeiten klären und motivationsfördernde Unterstützung bekommen. Nach einer stationären oder ambulanten Essstörungstherapie ist eine Nachsorge oft sinnvoll um den Therapieerfolg zu stärken und aufrecht zu erhalten. Über entsprechende Angebote wird informiert. Eltern, Angehörige und Fachdienste können sich über Interventionsstrategien und Möglichkeiten des Umgangs mit der Essstörung beraten lassen.

Gruppenangebote:
Die Anlaufstelle bietet mehrere regelmäßige Gesprächsgruppen: eine f ortlaufende Elterngruppe für Eltern eines essgestörten Kindes, ein offenes Gruppenangebot mit Themenschwerpunkt – für Angehörige, deren Kind bzw, deren Partner eine Essstörung entwickelt hat sowie eine Gruppe für bulimische und magersüchtige Mädchen und junge Frauen.

Kontakt:
Die Anlaufstelle bei Essstörungen Abas findet sich in der Lindenspürstraße 32 in Stuttgart West, Telefon 30 56 85 40, E-Mail info@abas-stuttgart.de, Homepage: www.abas-stuttgart.de