Nach Angaben der Polizei ist der gewaltsame Tod einer Freiburger Studentin Mitte Oktober weitgehend aufgeklärt. Die Behörden haben einen dringend tatverdächtigen Flüchtling gefasst.

Freiburg - Im Fall der getöteten Studentin in Freiburg ist ein 17-Jähriger als Tatverdächtiger in Untersuchungshaft genommen worden. Der Vorwurf laute auf Vergewaltigung und Mord, sagte Staatsanwalt Dieter Inhofer am Samstag in Freiburg. Es handele sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen minderjährigen unbegleiteten Flüchtling, der 2015 aus Afghanistan eingereist sei.

 

Ein 18,5 Zentimenter langes schwarzes Haar mit changierender Blondierung in einem Dornengebüsch ist nach Polizeiangaben wichtiges DNA-Material, das zu dem Täter führte. Ein schwarzer Schal im Flussbett der Dreisam spielte demnach zudem eine Rolle bei der Aufklärung des Sexual- und Gewaltverbrechens.

Vergewaltigt und ertrunken

Die junge Frau sei vergewaltigt und ihre Leiche im Fluss Dreisam gefunden worden. Sie sei ertrunken, sagte der Soko-Leiter David Müller. Die Frau war demnach mit ihrem Fahrrad auf dem Heimweg von einer Uni-Party, als sie Opfer des Verbrechens wurde. Man habe durch Vernehmungen und durch eine webbasierte Umfrage die Zeit vor der Tat in weiten Teilen lückenlos rekonstruieren können, sagte Müller.

50 Minuten vor der Tat hatte sich ein junger Mann mit einem schwarzen Schal rund einen Kilometer vom Tatort aufgehalten. Dies ergab die Auswertung von Videoaufzeichnungen der Freiburger Verkehrs-AG. Die Ermittler hätten einen Verdächtigen mit markanter schwarzer Haarfrisur in einer Videoauswertung von der Kameraüberwachung entdeckt. Der Verdächtige sei am Freitag identifiziert worden.

Die Polizei hatte etwa 1400 Menschen vernommen und rund 1600 Hinweise geprüft, darunter die auf ein herrenloses Fahrrad in der Nähe.