Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Zuvor hatte der Vorsitzende des Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, die Koalitionäre angetrieben: „Eine große Koalition hat nur einen Sinn, wenn sie auch Großes für 40 Millionen arbeitende Menschen bewirkt“, mahnte Sommer, der im Mai 2014 als DGB-Chef abtritt. Über Berthold Huber äußerte er Stolz auf diesen „großen Gewerkschaftsführer“. Unter ihm sei die IG Metall zu einem „starken Triebwerk der Bewegung“ geworden.

 

In seiner letzten Rede gestand Huber, dass Tarifpolitik allein arbeitsmarktpolitische Versäumnisse nicht reparieren könne. Hier sei die Politik gefordert. Die IG Metall habe zwar politisches Gewicht, das sie sich aber immer wieder neu erarbeiten müsse. „Das tut man nicht, indem man stets den vermeintlich großen Wurf fordert“, fügte der Schwabe an, der vor allem als Pragmatiker einen exzellenten Ruf erlangt hatte. Es gebe keinen Masterplan. Ihm selbst seien in den 40 Jahren bei der IG Metall „ewige Gewissheiten abhanden gekommen“. An diesem Montag wird Huber von der Kanzlerin verabschiedet – zugleich wird es sich Merkel nicht nehmen lassen, Gabriel ihre Pläne für den Koalitionsvertrag entgegenzusetzen.