Die neuen Trassen, die Windkraftstrom in den Süden Deutschlands transportieren sollen, werden Gleichstrom transportieren. Der Grund dafür: es fallen dabei weniger Übertragungsverluste an.

Stuttgart - Elektrischer Strom, wie er aus der Steckdose kommt, ist Wechselstrom. Fünfzigmal in der Sekunde wechselt er in vielen Ländern seine Richtung; vor allem in Nordamerika tut er es sechzigmal. Dafür gibt es technische Gründe, aber es gibt auch Bedenken dagegen, vor allem von Menschen, die sich als elektrosensibel bezeichnen und sich gegen Elektrosmog wehren. Dass die elektrische Leistung der Nord-Süd-Trasse als Gleichstrom übertragen werden soll, hat aber andere, ebenfalls technische Gründe: Wenn große elektrische Leistung über weite Strecken von mehr als 700 oder 800 Kilometern übertragen werden soll, sind die Übertragungsverluste bei der sogenannten Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ) geringer als bei der klassischen Wechselstromübertragung. Wechselstrom Generatoren erzeugen aus technischen Gründen elektrischen Strom, der im Rhythmus der Umdrehungen des Generators anschwillt, geringer wird und dann in entgegengesetzter Richtung wieder anschwillt – also Wechselstrom. Diese Schwingungen erzeugen im Umfeld von Übertragungsleitungen elektrische und magnetische Wechselfelder. Gesundheitliche Bedenken richten sich vor allem gegen hochfrequente Wechselfelder etwa von Handys, seltener gegen die niederfrequenten Felder der Stromübertragung.