Die Schnellfahrstrecke der Bahn zwischen Mannheim und Stuttgart wird 25 Jahre alt. Größere Sanierungsarbeiten an den Gleisen bringen bis Ende Oktober Einschränkungen für Bahnkunden.

Mannheim - Im kommenden Jahr wird die Schnellfahrstrecke der Deutschen Bahn zwischen Mannheim und Stuttgart 25 Jahre alt. Sie zählt zu den bedeutendsten Verkehrsadern im deutschen Fernverkehrsnetz, 1991 ist die 100 Kilometer lange Trasse in Betrieb gegangen. Inzwischen ist der normale Verschleiß dort soweit fortgeschritten, dass eine planmäßige Erneuerung ansteht; dies haben Sprecher der Bahn am Mittwoch in Mannheim angekündigt. Die Arbeiten sollen am 24. September beginnen und bis 8. November dauern. Bahnreisende im Südwesten müssen sich in dieser Zeit auf weitreichende Einschränkungen, ganze und teilweise Zugausfälle, Fahrzeitverlängerungen und Umleitungen einstellen. Reisende aus dem Raum Köln, die in Richtung München fahren wollen, sollen während der Bauphase statt über Stuttgart, über Frankfurt und Würzburg gelenkt werden, um die Strecke zu entlasten.

 

Sperrungen bis Ende Oktober

Auf ihr verkehren zwischen Mannheim und Stuttgart im Schnitt täglich 50 Intercity- und ICE-Züge, bis zu 20 Prozent davon sollen während der Bauarbeiten gestrichen werden. Bis zum 26. Oktober müssen einzelne Abschnitte der Strecke ganz oder auf einem Gleis gesperrt werden. Betroffen davon sind etliche tausend Fahrgäste, darunter auch Reisende der TGVs, die auf Teilabschnitten von und bis nach Paris fahren oder die Nutzer der Regional- und S-Bahnen im Bereich Mühlacker/Bietigheim-Bissingen. „Wir empfehlen daher allen Pendlern und anderen Fahrgästen dringend, sich während der Bauzeit über die Homepage der Bahn ihren jeweils persönlichen Fahrplan ausdrucken zu lassen“, erklärte Bahnsprecher Roland Korz. Darin seien alle arbeitsbedingten Änderungen von Zeiten und Strecken berücksichtigt, so dass man jederzeit einen Überblick habe und sehe, welcher Zug fahre und wie.

Die durchschnittliche Fahrzeit auf den betroffenen Strecken wird sich nach Angaben der Bahn um 15 bis 30 Minuten verlängern. Auch die Fahrt zwischen Stuttgart und Mannheim wird – statt der üblichen 36 Minuten – eine halbe Stunde länger dauern, weil die Züge während der Bauzeit über die alte Bahnstrecke verkehren, die bisher nur in Notfällen für Umfahrungen genutzt wird. Intercity-Züge können dort nicht ihre volle Geschwindigkeit fahren. Zudem müsse man damit rechnen, dass betriebsbedingte Störungen noch stärker auf die Fahrzeiten durchschlagen, als sonst, weil es auf der Route keine Ausweichmöglichmöglichkeiten mehr gäbe, sagte Korz.

13,5 Millionen Kosten

Während des Umbaus sollen unter anderem 22 große Weichen und mehrere Kilometer Gleise erneuert werden. Acht der Weichen liegen nach Angaben der Bahnbauleute in beengten Bereichen innerhalb von Tunneln. Hier seien die Herausforderungen besonders groß. Ziel der Maßnahme, die 13,5 Millionen Euro kosten soll, sei es, die Infrastruktur zu sichern und die Anlagen zu verbessern – schneller werde es auch danach nicht gehen, der Fahrkomfort werde sich aber erhöhen.

Besonders kritische Phasen seien die Wochen vom 24. September bis 8. Oktober und vom 12. und 20. Oktober. In dieser Zeit werde beispielsweise der Abschnitt zwischen Kraichtal und Vaihingen/Enz total gesperrt und der Fernverkehr über Bruchsal oder Karlsruhe umgeleitet; Sperrungen mit Umleitungen und geänderten Abfahrtszeiten gebe es auch zwischen Vaihingen und Stuttgart-Zuffenhausen und der Überleitstelle Glems-Vaihingen. Während der Bauzeit seien zudem verschiedene DB-Regionalzüge und Stadtbahnen der Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) im Bereich Pforzheim-Mühlacker- Vaihingen-Bietigheim-Bissingen von Ausfällen, Teilausfällen und längeren Fahrzeiten betroffen.