Das eine Schild an der Sillenbucher Mendelssohnstraße sagt „fahren“, das andere sagt „nicht fahren“. Und welches hat im Zweifelsfall mehr recht? Die Antwort der Stadt ist deutlich: So ein Widerspruch darf nicht sein.
Sillenbuch - Fahren oder doch nicht fahren, das ist an der Mendelssohnstraße die Frage. Das rote Schild mit dem weißen Querbalken warnt: Hier geht’s nicht weiter. Das blaue Schild wiederum verweist in eben diese Richtung auf eine Einbahnstraße. Einbahnstraße! Das dürfte auch dem verwirrten Autofahrer durch den Kopf schießen. Richtig kann er in dem Sillenbucher Anwohnersträßchen ob dieses ausgeschilderten Wirrwarrs offensichtlich nichts machen.
Der Ortspolizist hat umgeklappt
Der Autofahrer könnte nun freilich mathematisch an die Sache heranfahren. Wenn das blaue Schild ein Plus ist und das rote ein Minus, dann ergäben Plus und Minus bekanntlich Minus.
Doch dieses Rechenbeispiel ist falsch. Denn auch Edgar Riester vom städtischen Ordnungsamt sagt auf Nachfrage der Redaktion: „So etwas Widersprüchliches darf nicht sein.“ Weshalb er sogleich Kontakt zum Polizeiposten Sillenbuch aufgenommen hat. Dabei hat Riester herausgefunden, dass – unter anderem – die Mendelssohnstraße am vergangenen Samstag als Umleitungsstrecke diente. Ein Abschnitt der Kirchheimer Straße war nämlich wegen der „Weißen Meile“ für den Autoverkehr gesperrt. Deshalb durften die Veranstalter ausnahmsweise das Einbahnstraßenschild auf- und das Durchfahrt-Verboten-Schild zuklappen. So weit, so schlecht. Hatte der Veranstalter tags drauf offenbar vergessen, BEIDE Schilder wieder in ihre eigentliche Position zu klappen. Das hat, laut Riester, nun der Sillenbucher Ortspolizist erledigt.
Radler haben freie Fahrt
Immerhin: Radfahrer mussten sich während der vergangenen Tage nicht den Kopf zerbrechen, sie konnten es dabei belassen, erstaunt die Augenbrauen zu heben und dann wieder stramm in die Pedale zu treten. Denn unter den konkurrierenden blauen und roten Schildern gestattete ein weißes: Fahrradfahrer frei.