Das denkmalgeschützte Haus Wilhelm gehört jetzt dem Förderverein. Damit hat der soziale Treff eine Zukunft – und vor den Helfern liegt eine große Aufgabe. Sie müssen sich jetzt um die Sanierung kümmern.

Göppingen - Die Stadt verkauft die denkmalgeschützte Villa Mauch, die heute auch Haus Wilhelm genannt wird, an den Förderverein Mauch’sche Villa. Über den Preis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Der Verein verpflichtet sich, das historische Gebäude weiterhin zu pflegen und zu erhalten. Die Ehrenamtlichen betreiben in dem Gebäude seit acht Jahren ein Begegnungszentrum, das vor allem ältere Bürger und solche mit kleinem Geldbeutel nutzen. Insgesamt 24 Gruppen unterschiedlicher Prägung haben in dem Gebäude ein Zuhause gefunden, das sie nicht aufgeben wollen.

 

Das Gebäude ist stark renovierungsbedürftig

Der Verein hatte sich gegründet, weil die Stadt ihren Bürgertreff im Jahr 2007 vom Haus Wilhelm in die Stadtmitte verlegt hatte. Doch viele Gruppen wollten ihr Domizil nicht verlassen. Deshalb fanden sich schließlich die Ehrenamtlichen zusammen und betrieben ihren Treff in Eigenregie.

Doch die Zukunft des Vereins und des sozialen Treffs in der alten Fachwerkvilla war all die Jahre über gefährdet, weil unklar war, wie es mit dem Haus weitergehen würde. Die Stadt plante, das stark renovierungsbedürftige Gebäude zu verkaufen. Inzwischen haben die Ehrenamtlichen aber genug Spenden gesammelt, um sich selbst an den Kauf und die Renovierung des Gebäudes zu wagen.

Immer wieder retten Ehrenamtliche historische Gebäude

Der Verein bietet nicht nur vielen Gruppen eine Bleibe, er veranstaltet auch regelmäßig Lesungen, Filmvorführungen sowie einen Frühstückstreff. Außerdem können Leute mit wenig Geld dort Räume für private Feiern mieten.

Der Verein Mauch’sche Villa ist nicht der erste, der sich in Göppingen eines historischen Gebäudes annimmt. In Jebenhausen hat der Verein Haus Lauchheimer lange Zeit versucht, das Geburtshaus von Inge Auerbacher zu kaufen und zu erhalten. Zwar kam es nie dazu, doch immerhin wurde das Gebäude schließlich von Privatleuten übernommen und auf diese Weise erhalten. Der Verein organisiert nach wie vor Veranstaltungen in dem Stadtteil. In Faurndau haben schon vor Jahren Bürger den historischen Farrenstall übernommen, saniert und in ein beliebtes Kulturzentrum verwandelt. In den 80er und 90er Jahren kaufte der Bürgerverein mehrere historische Gebäude in der Stadt, um sie zu erhalten, sanierte sie und veräußerte sie dann.