Göppingen - Die Finanzierung des Tierschutzes im Kreis Göppingen krankt an zwei Besonderheiten. Zum einen bezahlen die Kommunen deutlich weniger für die Versorgung von Fundtieren als anderswo. Im September wird darüber neu verhandelt. Die Chancen stehen gut, dass die Kommunen bald tiefer in die Tasche greifen.

 

Zum anderen – und das ist wesentlich problematischer – scheint keines der Tierheime alleine in der Lage zu sein, die Tiere aus dem Kreis oder auch nur aus der näheren Umgebung des Heims zu versorgen. Das Göppinger Tierheim hat nicht genügend Plätze für Katzen, die Donzdorfer nehmen keine Hunde auf, das Tierheim in Geislingen-Türkheim ist sehr klein. Der Ansatz der Göppinger, ein bestimmtes Gebiet zu übernehmen und eigene Verträge mit den Kommunen zu schließen, ist deswegen wohl zum Scheitern verurteilt.

Ob sie wollen oder nicht, die Vereine sind aufeinander angewiesen. Sie werden sich einigen müssen, wie das Geld verteilt wird, das sie von den Kommunen bekommen. Die Fragen, die es auf dem Weg dahin zu lösen gilt, sind vielfältig: Was ist ein Fundhund im Vergleich zu einer Katze wert? Wird allein die Zahl der Fundtiere als Richtgröße verwendet, oder spielen auch andere Aspekte eine Rolle, wie es Göppingen fordert? Und ist der bisherige Ansatz überhaupt richtig, dass die Kommunen nur für Fundtiere bezahlen, aber sich an den übrigen Aufgaben nicht beteiligen?

Die Vereine beantworten diese Fragen unterschiedlich – und sicher nicht ganz unbeeinflusst von ihrem jeweiligen Eigeninteresse. Wenn sie sich nicht doch noch zusammenraufen und zu einer neuen Form der Zusammenarbeit finden, wird es Zeit, dass sich der Landkreis als Vermittler und neutrale Kontrollinstanz einschaltet. Dann müssen alle Zahlen auf den Tisch, und es muss eine Möglichkeit gefunden werden, das Geld gerecht zu verteilen. Dabei muss klar sein, dass es zunächst nur darum geht, die Kosten zu decken, die die Fundtiere verursachen. Zur Bezahlung anderer Dinge sind die Kommunen nicht verpflichtet.