Angestachelt wurde Schreiber von Karlheinz Krell. Er hat bereits 1998 den Verein „Saubere Stadt“ in Bietigheim-Bissingen gegründet. Seither ist er zusammen mit dem Malermeister Helmut Ulmer und anderen Mitstreitern auf der Jagd nach Schmierereien in der Stadt, um diese zu entfernen. Inzwischen hat Krells Verein 42 Mitglieder. Die meisten von ihnen spenden regelmäßig Geld für Farbe und Werkzeuge, viele melden auch, wenn ihnen Verunreinigungen auffallen, zu denen unter anderem auch Aufkleber an Laternenpfählen oder Verkehrszeichen gehören.

 

Aber es gibt auch einen Späher, wie Krell ihn nennt. Dieser ist immer wieder mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs, erstellt Listen mit unerwünschten Kunstwerken, die es aus seiner Sicht zu entfernen gilt, und zeichnet die entsprechenden Orte in einer Karte ein. Krell und Ulmer nutzen die Informationen, um die Punkte mit einem eigens von den Stadtwerken zur Verfügung gestellten Wagen anzufahren und die Verunreinigungen zu entfernen. Man arbeite nach der sogenannten „Broken-window-Methode“, erzählt Karlheinz Krell. Diese habe er sich von Polizisten aus New York abgeschaut: Es gelte, Schmierereien so schnell wie möglich zu entfernen, um andere nicht zu weiteren Taten zu motivieren. Das ist aufwendig: Mehr als 450 Stunden waren Krell und Co. 2013 im Einsatz, seit der Vereinsgründung dürften es 11 000 Stunden sein, glaubt Krell.