Mehr Politik, weniger Reality Shows: Es gibt so einige Unterschiede zwischen griechischem und deutschem Fernsehprogramm. Aber in beiden Ländern werden Superstars gesucht und um die Wette getanzt.
Bad Cannstatt - Mehr Nachrichten, weniger Reality Shows: das Fernsehprogramm weist Unterschiede auf, beobachtet die Cannstatter Griechin Athina Giasta. „In Griechenland sind zum Beispiel die 20-Uhr-Nachrichten eine Stunde lang.“ Mehr Kommentare, Diskussionen und Hintergrundberichte füllten die Sendezeit. Auch Athina Giasta schaut in Bad Cannstatt regelmäßig über das Internet griechische Nachrichten, um sich über die aktuellen Geschehnisse in ihrer zweiten Heimat auf dem Laufenden zu halten.
In den Morgenstunden beherrsche ebenfalls die Politik das Fernsehen: „Jeder schaut in Griechenland Frühstücksfernsehen, von 6 bis 9 Uhr sind dort vor allem Politiker zu Gast“, so die Cannstatter Griechin. Nach 9 Uhr gehe es dann eher um unterhaltende Themen wie Mode oder Essen. Überhaupt sei Kochen in letzter Zeit ein wichtiger Bestandteil des Fernsehprogramms: „Zurzeit sind Kochshows in“, sagt Athina Giasta.
Nicht jedes Format funktioniert in jedem Land
Was es im griechischen Fernsehen überhaupt nicht gebe, seien Reality-Shows wie zum Beispiel „Berlin – Tag & Nacht“. Dafür würde mehr über das eigene Land berichtet: „Ich habe manch eine griechische Insel in einer Serie gesehen und daraufhin beschlossen, dorthin zu fahren“, erzählt Giasta. Es sei schade, dass das in Deutschland weniger Heimatliches gezeigt werde: „Ich würde mir gerne die ein oder andere Anregung holen.“
Bei allen Unterschieden gebe es aber auch Gemeinsamkeiten: So werde in Griechenland ebenso ein Superstar gesucht und um die Wette getanzt, und es werden Restaurants getestet. Doch nicht jedes Format funktioniert gleich gut. „Bauer sucht Frau kam in Griechenland gar nicht gut an“, sagt Athina Giasta.
Kolumne
: Athina Giasta ist in Griechenland geboren und in Deutschland aufgewachsen. Zehn Jahre lang hat die 32-Jährige in Athen gelebt und ist dann nach Deutschland zurückgekehrt. Nun lebt und arbeitet sie in Bad Cannstatt. Regelmäßig lässt sie die Redaktion an ihrem Leben teilhaben, das in zwei Kulturen spielt.