A wie After Eight

 

Eine Süßigkeit nach der Uhrzeit zu reichen ist kein Gag, sondern englische Lebensart. So spielt After Eight, mit Pfefferminzcreme gefüllte Schokotäfelchen, aufs beendete Abendessen an: Nach Tisch wird Pfefferminz gereicht. Seit 1988 gehört After Eight zum Nestlé-Konzern. Erfunden wurde die frischen Atem gebende Leckerei aber 1962 von der Firma Rowntree’s in York.

B wie Bridge

Wer auf der Insel etwas auf sich hält, spielt Bridge. Das alte Kartenspiel mit 52 Blatt für vier Personen setzt nicht auf Glück, sondern auf Köpfchen und Teamgeist. Hervorgegangen aus dem Whist, das im 18. Jahrhundert in feine Clubs gelangte, lässt sich beim Bridge intelligent die Zeit totschlagen.

C wie Club

Eine Süßigkeit nach der Uhrzeit zu reichen ist kein Gag, sondern englische Lebensart. So spielt After Eight, mit Pfefferminzcreme gefüllte Schokotäfelchen, aufs beendete Abendessen an: Nach Tisch wird Pfefferminz gereicht. Seit 1988 gehört After Eight zum Nestlé-Konzern. Erfunden wurde die frischen Atem gebende Leckerei aber 1962 von der Firma Rowntree’s in York.

B wie Bridge

Wer auf der Insel etwas auf sich hält, spielt Bridge. Das alte Kartenspiel mit 52 Blatt für vier Personen setzt nicht auf Glück, sondern auf Köpfchen und Teamgeist. Hervorgegangen aus dem Whist, das im 18. Jahrhundert in feine Clubs gelangte, lässt sich beim Bridge intelligent die Zeit totschlagen.

C wie Club

Was wäre ein Gentleman ohne seinen Club? Er ist sein Rückzugsgebiet, hier trifft er auf seinesgleichen, schult Zunge und Manieren, knüpft Verbindungen. Wer rein will, braucht eine Empfehlung. Wer drin ist, darf sich „von“ schreiben.

Von D wie Darcy bis F wie Fuchstreibjagd

D wie Darcy

10 000 Pfund das Jahr und Pemberley House - wenn das keine gute Partie ist! Jane Austens Romanfigur Mr. Darcy ist zwar kein Titelheld, aber genauso berüchtigt wie ihre Emma. Der Inbegriff des romantischen Helden tritt als arrogantes Ekel auf. Doch hinter allem „Stolz und Vorurteil“ - so heißt der Roman - steckt ein generöser, aufrechter Charakter. Das erkennt am Ende sogar Elizabeth Bennet als künftige Mrs. Darcy.

E wie Eton

Aus der 1440 von Heinrich VI. gegründeten Lehranstalt für mittellose Schüler ist die traditionsreichste Privatschule der westlichen Welt geworden: Eton College. 20 spätere Premierminister drückten hier die Schulbank, genauso wie die Prinzen William und Harry. Eton hat allerdings seinen Preis: Derzeit müssen die Eltern 29 862 britische Pfund pro Schuljahr berappen, das sind gut 33 723 Euro.

F wie Fuchstreibjagd

Auch die britische Lebensart wandelt sich. So ist seit dem 18. Februar 2005 die Fuchstreibjagd mit Hundemeute auch in Großbritannien verboten. Anhänger des traditionellen Zeitvertreibs des Landadels suchen zwar immer wieder Schlupflöcher, um das Gesetz zu umgehen. Doch stehen Tierschützer mit Videokameras Gewehr bei Fuß.

Von G wie Green bis I wie Isle on Man

G wie Green

Der feinsäuberlich gestutzte englische Rasen erntet Spott und Bewunderung. Dabei ist er der Boden für mehrere Sportarten. Er fungiert als Cricket-, Polo- und Fußballfeld sowie als Green auf Golfplätzen. Das satte Grün verdankt die Insel nicht zuletzt ihrem Klima mit ganzjährig milden, nicht zu warmen Temperaturen und regelmäßigen Niederschlägen.

H wie Harrods

Im Londoner Nobelkaufhaus, offizieller Hoflieferant bis 2001, ist britischer Stil durchaus käuflich - ob hauseigene Kekse, Kaschmir-Cardigan, Damenhut oder Schuluniform. Unter den Jugendstildecken der Food Halls kann man eine Flasche Château Lafite Jahrgang 1945 erstehen. Es ist der momentan teuerste Rotwein im Sortiment - er kostet 5995 Pfund, rund 6770 Euro.

I wie Isle of Man

Die selbst verwaltete Steueroase in der Irischen See ist nur der britischen Krone unterstellt und gehört damit auch nicht zur EU. Abgelegen und nahezu befreit von staatlicher Kontrolle (kaum Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Straßen), gilt die Insel als Versteck britischer Millionäre.

Von J wie Jaguar bis L wie Linksverkehr

J wie Jaguar

Ein Jaguar, möglichst in der Farbe Racing Green, gilt hierzulande als Inbegriff einer Nobelkarosse made in Britain. Ganz anders im Stammland. In den 70ern büßte die Traditionsmarke an Image ein. Die Sportwagen galten als unzuverlässig - und bestenfalls älteren Herren und Emporkömmlingen als Statussymbol. Nicht umsonst fährt James Bond noch heute Aston Martin.

K wie Kamin

Manchmal ist es gut, an Traditionen festzuhalten. Statt sich wie die Festlandeuropäer Kachelöfen und später Heizkörper zuzulegen, blieben die Briten beim Kamin. Und was ist im Winter gemütlicher als ein wärmendes Feuer? Das holen sich Fans des Landhaus-Stils nun auch auf dem Kontinent zurück ins Wohnzimmer. Nur: Wie dekoriere ich den Kaminsims am üppigsten?

L wie Linksverkehr

Pfefferminzsoße zum Lamm, Hochflorteppich auf dem Klo, Wasserhähne ohne Mischbatterie - Briten haben Eigenheiten. International durchgesetzt hat sich nur eine: der Linksverkehr. In 58 Ländern der Welt ist man noch heute auf der falschen Seite unterwegs. Der Grund: Da die meisten Menschen Rechtshänder sind, ritt man früher links aneinander vorbei. So hatte man die Rechte für Schwert oder Pistole frei.

Von M wie Marmalade bis O wie Oxford English

M wie Marmalade

Ganz schön bitter: Zitrusfrüchte wachsen nicht in Großbritannien. Dennoch ist aus Orangen, Zitronen oder Limetten gekochtes Gelee eine nationale Institution. Die heiß geliebte Marmalade gibt es traditionell zum Frühstück aufs Toast. Vorsicht: Wer lieber Erdbeer- oder Himbeermarmelade aufs Brot streicht, bestellt auf der Insel Jam.

N wie Nebel

„London ist allzu sehr erfüllt von Nebel und ernsthaften Leuten. Ob die Nebel die ernsthaften Leute oder die ernsthaften Leute die Nebel hervorbringen, weiß ich nicht genau“, sagte Oscar Wilde. Allerdings lebte der Schriftsteller im 19. Jahrhundert. Heutzutage nebelt es immer seltener, da fast alle Moore trocken gelegt sind und Bestimmungen zur Luftreinhaltung greifen. Dennoch: Das Wetter ist und bleibt aber das Small-Talk-Thema schlechthin der Briten.

O wie Oxford English

Die Briten können alles - außer Oxford Englisch. Wenn sie die Hochsprache meinen, reden sie von Received Pronunciation, immer öfter auch von BBC English. Ursprünglich handelt es sich aber auch dabei um einen Dialekt: aus dem Südosten.

Von P wie Picknick bis R wie Rosenzucht

P wie Picknick

Es muss ja nicht gleich beim Opernfestival Glyndebourne sein, wo gemietete Butler in den Pausen Champagner und geräucherten Lachs im Park servieren. Aber beim Picknick zeigen die Briten Stil. Kein Wunder. Das genüssliche Speisen unter freiem Himmel soll keine Geringere als Queen Victoria in Mode gebracht haben.

Q wie Queen

Wer übernimmt die Krone, die Elizabeth II. 1953 aufgesetzt wurde und sie zum Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland sowie von zahlreichen Commonwealth-Königreichen machte? Ihr Sohn Prinz Charles oder ihr frisch vermählter Enkel Prinz William? Das weiß wohl nur die 85 Jahre alte Queen selbst. Als wahrscheinlich gilt, dass sie ihr konstitutionelles Amt bis zum Tod ausüben und nicht vorzeitig abdanken wird.

R wie Rosenzucht

Sie heißen Othello, The Pilgrim, Summer Song oder Kronprinzessin Margareta - die englischen Rosen des 1926 geborenen Züchters David C. H. Austin. Besessen davon, die alten Duftrosen mit der Robustheit neuerer Züchtungen zu verbinden, gelang ihm 1963 mit der rosaroten Constance Spry der Durchbruch. Seine 1969 gegründete Rosenzucht wird heute von seinem Sohn geführt. Laut Firmen-Homepage gehen auf Austin fast 200 neue englische Rosen zurück.

Von S wie Savile Row bis U wie Upperclass

S wie Savile Row

Die britischen Herrenschneider haben eine Adresse: die Savile Row im Londoner Stadtteil Mayfair. Zu den treuen Kunden zählt auch Prinz Charles. Da ist nicht nur Können, sondern auch Diskretion gefragt. Auf der Basis von 27 abgenommenen Maßen und einem individuellen Schnitt entsteht ein Anzug, dem die Schneider das Etikett „bespoken tailoring“ anheften. Vom Knopfloch bis zur Rückennaht ist jedes Detail mit dem Kunden besprochen.

T wie Teatime

Teatime ist für Briten eigentlich den ganzen Tag über. Wenn zum Tee Sandwiches, Scones und andere Häppchen gereicht werden, spricht man vom Afternoon oder vom Cream Tea, der richtig fein zelebriert wird. Aber Achtung: Tea kann auch ganz schnöde Abendessen bedeuten.

U wie Upperclass

Clubs, private Colleges und Eliteunis, kostspielige Hobbys wie das Polospiel oder die Jagd haben über Jahrhunderte dafür gesorgt, dass die britische Oberschicht unter sich bleiben konnte. Dass die Upperclass nicht nur die wichtigsten Posten in Politik und Wirtschaft besetzt, sondern auch eine deutlich längere Lebenserwartung hat als die Vertreter der Mittel- und Unterschicht, belegt Queen Mum. Sie wurde 101 Jahre alt.

Von V wie Viktorianisches Zeitalter bis X wie Xmas

V wie Viktorianisches Zeitalter

Nach Queen Victoria, die 64 Jahre lang (von 1837 bis 1901) regierte, ist eine ganze Epoche benannt. Auch wenn ihr politischer Einfluss eher gering war, prägte die Königin, die nach dem Tod ihres deutschen Gemahls Albert von Sachsen-Coburg und Gotha nur noch Schwarz trug, ihre Zeit. Die steht für die Industrialisierung, den Ausbau der Eisenbahn und England als Kolonialmacht. Durch den damit verbundenen wirtschaftlichen Aufschwung - der mit einer Verelendung der Armen einherging - gilt sie manchen bis heute als „die gute alte Zeit“.

W wie Wimbledon

Als Stadtteil von London weniger bekannt denn als Namensgeber eines Grand-Slam-Tennisturniers, besticht Wimbledon durch seine prestigeträchtige Aura: grüner Rasen, weiße Garderobe, feines Publikum - und über allem die Erinnerung an einen 17- jährigen Rotschopf aus Süddeutschland.

X wie Xmas

Die Briten sind Meister im Weihnachtenfeiern. Kaum einer dekoriert so üppig, so fantasievoll. Dass sie während des Weihnachtsessens am 25. Dezember häufig Papphüte tragen und Knallfrösche zünden, sei ihrer Exzentrik geschuldet. Nicht zu verzeihen ist der Nachtisch: Plumpudding, ein aus Trockenobst, Nüssen und Rindernierenfett bestehender, totgekochter und mit Brandy getränkter Teigkloß.

Von Y wie Yorkshire Pudding bis Z wie Zurückhaltung

Y wie Yorkshire Pudding

Nein, bei Yorkshire Pudding handelt es sich nicht um einen Nachtisch. Obwohl Briten gern von Pudding reden, wenn sie das Dessert meinen. Dafür darf die aus Mehl, Milch, Eiern und Fett (erneut Rindernierenfett!!!) gebackene Beilage bei keinem Sunday Roast fehlen. In ihre typische Mulde passt nun mal herrlich viel Bratensoße.

Z wie Zurückhaltung

Understatement gehört zum Engländer wie zum Franzosen der Esprit oder zu Italien die Lust an Dolce Vita. Nur ein Snob schneidet auf, der wahre Gentleman stapelt tief, übt sich in Zurückhaltung, stellt sich klaglos in Warteschlangen und vermeidet theatralische Reaktionen selbst in Situationen, die durchaus dramatisches Potenzial haben.