"Noch lange nicht am Ziel"

Stuttgart - Guido Cantz musste nach seiner Premiere als Moderator des Showklassikers "Verstehen Sie Spaß?" harte Kritik einstecken. Er verweist auf gute Quoten und möchte die drei Jahrzehnte alte Sendung noch lange moderieren.

Herr Cantz, am Samstag feiert "Verstehen Sie Spaß?" dreißigjähriges Jubiläum. Was glauben Sie, wie lange wird es diese Sendung noch geben?

Ich denke, wir werden uns in zwanzig Jahren wiedersehen und dann über das fünfzigjährige Jubiläum sprechen, das ich dann hoffentlich immer noch moderiere (lacht). Im Ernst: es ist ja schon erstaunlich, dass sich so ein Format dreißig Jahre hält. Ich würde die Sendung aber gerne noch viele Jahre machen. Mal sehen, ob das realistisch ist.

Nach Ihrer Premiere mussten Sie jedenfalls ziemlich harte Kritik einstecken. Viele meinten, das Format sei hoffnungslos veraltet.

Spätestens in der zweiten Sendung haben wir die Kritiker eines Besseren belehrt. Wir waren bei der Juliausgabe Quoten-Tagessieger und haben gerade bei den jungen Leuten zugelegt. Komisch nur, dass die Kritiker, die nach der ersten Sendung die Klappe aufgerissen haben, da nichts mehr geschrieben haben.

Man scheint Ihnen nicht zuzutrauen, ein jüngeres Publikum anzusprechen, obwohl Sie deswegen geholt worden sind.

Ich glaube einfach, dass es generell schwierig ist, in der ARD junge Leute zu erreichen. Klar, ich bin dafür eingekauft worden, aber das geht eben nicht innerhalb von zwei Sendungen. Wir arbeiten da weiter dran. Sicher sind wir noch lange nicht am Ziel, aber die ersten Schritte sind gemacht. Ich habe natürlich nichts gegen Kritik, aber nach der ersten Sendung im April schien es mir so, als ob da einige mit mir persönlich abrechnen wollten, ohne sich überhaupt mit "Verstehen Sie Spaß?" auseinandergesetzt zu haben.

Kann es nicht sein, dass im Zeitalter des Web 2.0, in dem sich die Leute einander täglich via Facebook lustige Youtube-Videos zuschicken, der Reiz der Sendung zwangsläufig verloren geht?