Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Mehr als eine Fußnote ist übrigens, dass der im Moment in Stuttgart nicht gut gelittene Matthias Düsterdick der Projektentwickler des Arcotels war – der Chef der Investmentgruppe PDI in Düsseldorf hat der Stadt die Villa Berg weggeschnappt und blockiert nun deren eigene Pläne. Beim Arcotel hat Düsterdick aber zumindest bewiesen, dass er sensibel mit historischer (Rest-)Substanz umgehen kann.

 

Doch wer die S-21-Baustelle live erleben will, muss das Arcotel verlassen. Ein kurzer Spaziergang führt hinüber zum Pariser Platz, wo im einzigen Restaurant des Viertels alle Sitzplätze draußen belegt sind. Es gibt also doch Leben im A-1-Gebiet. Über den neuen Querbahnsteig des Hauptbahnhofes gelangt man zum Fußgängersteg, der einen hinab in den Schlossgarten bringt. Dort bieten sich die erhofften Ausblicke auf den ersten Trog des Tiefbahnhofes, auf die verstümmelten Grundmauern des abgerissenen Südflügels, auf das Labyrinth von blauen Rohren, auf die Baustellencontainer und auf die Armada von Absperrgittern. Der Baustellenguckengeher findet hier alles, was sein Herz begehrt – inklusive einer Aussichtsplattform der Bahn neben dem Planetarium und dem Infostand der Gegner auf dem Arnulf-Klett-Platz. So richtig aufregend ist alles dennoch nicht.

Zumindest kann er auf dem Rückweg das fast fertige A-1-Gelände bestaunen. Oder doch lieber betrauern? Viele Bauherren haben sich große Mühe gegeben mit teuren Sandsteinfassaden und markant gewölbten Rasenflächen. Und doch wirken die riesigen Klötze mit ihrem Stahl und Glas und Beton zwar urban, aber irgendwie auch abweisend und kühl. Wenn dann das Arcotel in Sicht kommt mit seinen alten Mauerquadern und spitzen Giebeln, wird es einem fast ein wenig warm ums Herz.

Zumal man sich jetzt auf den Luxus eines Viersterneplus-Hotels freuen darf. Und vielleicht vor dem Schlafengehen auch auf einen kleinen Drambuie an der Hotelbar – das ist ein 17 Jahre alter Whiskey, gemischt mit Heidehonig aus den Highlands und mehreren Kräutern.

Verdammt süß, verdammt lecker.

Der Architekt Christoph Mäckler, der bekannt dafür ist, historische Bausubstanz mit Neuem zu verbinden, hat das Beste aus den Überresten gemacht: Er hat die alten Fassaden durch einen neuen Mittelbau verbunden; mit den insgesamt sieben Giebeln und Giebelchen strahlt das Arcotel nun Würde aus und macht das Hotel unverwechselbar. Im Innern hat das Haus übrigens einen rein modernen, aber auch individuellen Stil. Ein großer Lüster ziert das Foyer, das Badezimmer ist offen in den Raum integriert, und die Teppiche sind mit ihren Mustern fast ein wenig flippig.

Die Klötze wirken kühl

Mehr als eine Fußnote ist übrigens, dass der im Moment in Stuttgart nicht gut gelittene Matthias Düsterdick der Projektentwickler des Arcotels war – der Chef der Investmentgruppe PDI in Düsseldorf hat der Stadt die Villa Berg weggeschnappt und blockiert nun deren eigene Pläne. Beim Arcotel hat Düsterdick aber zumindest bewiesen, dass er sensibel mit historischer (Rest-)Substanz umgehen kann.

Doch wer die S-21-Baustelle live erleben will, muss das Arcotel verlassen. Ein kurzer Spaziergang führt hinüber zum Pariser Platz, wo im einzigen Restaurant des Viertels alle Sitzplätze draußen belegt sind. Es gibt also doch Leben im A-1-Gebiet. Über den neuen Querbahnsteig des Hauptbahnhofes gelangt man zum Fußgängersteg, der einen hinab in den Schlossgarten bringt. Dort bieten sich die erhofften Ausblicke auf den ersten Trog des Tiefbahnhofes, auf die verstümmelten Grundmauern des abgerissenen Südflügels, auf das Labyrinth von blauen Rohren, auf die Baustellencontainer und auf die Armada von Absperrgittern. Der Baustellenguckengeher findet hier alles, was sein Herz begehrt – inklusive einer Aussichtsplattform der Bahn neben dem Planetarium und dem Infostand der Gegner auf dem Arnulf-Klett-Platz. So richtig aufregend ist alles dennoch nicht.

Zumindest kann er auf dem Rückweg das fast fertige A-1-Gelände bestaunen. Oder doch lieber betrauern? Viele Bauherren haben sich große Mühe gegeben mit teuren Sandsteinfassaden und markant gewölbten Rasenflächen. Und doch wirken die riesigen Klötze mit ihrem Stahl und Glas und Beton zwar urban, aber irgendwie auch abweisend und kühl. Wenn dann das Arcotel in Sicht kommt mit seinen alten Mauerquadern und spitzen Giebeln, wird es einem fast ein wenig warm ums Herz.

Zumal man sich jetzt auf den Luxus eines Viersterneplus-Hotels freuen darf. Und vielleicht vor dem Schlafengehen auch auf einen kleinen Drambuie an der Hotelbar – das ist ein 17 Jahre alter Whiskey, gemischt mit Heidehonig aus den Highlands und mehreren Kräutern.

Verdammt süß, verdammt lecker.