Prinzessin Anna von Bayern aber, bürgerlich als ",Bild am Sonntag'-Redakteurin" und "Biografin Karl-Theodor zu Guttenbergs" ausgewiesen, verfing sich heillos in ihren Widersprüchen aus Adelssolidarität ("ich habe ihn erlebt, als er seine Arbeit geschrieben hat") und nicht abzuweisender Erkenntnis, dass sie ihn leider doch ein wenig kritisieren muss: "Seine Kommunikation war jedenfalls ein GAU." So ging es an vier Abenden von Hüh nach Hott im Kreis: ein schauerlicher Vorgeschmack auf das, was uns an Monothematik und Nabelschau ab Herbst erwartet, wenn auch noch Günter Jauch dazukommt.

Und schau mal an, was die fieberroten Augen direkt im Anschluss an Maybrit Illners "Meinungskrieg" erblicken: Thilo Sarrazin bei Markus Lanz. Redlich bemüht sich der windschlüpfrige Moderator, jetzt auch mal selber diesen dubiosen, bereits durch alle Talkshows gereichten Herrn gehörig zu entlarven, während Howard Carpendale, Hellmuth Karasek und die ins Bild gerückten Studiogäste schon ganz weiße Lippen vom demonstrativ verächtlichen, strafenden Zusammenpressen haben.

Nein, da schaue ich mir doch lieber "Plusminus" an, das Wirtschaftsmagazin. Denn da erfährt man endlich, wie schwer es "nicht nur älteren Menschen" fällt, Verpackungen zu öffnen. Chipstüten, CDs, Joghurtbecher, Kaffeesahnebehälter, Gurkengläser: verzweifelt fummeln Wurstfinger in Großaufnahme an den "garantiert nicht verkaufsfördernd verpackten Produkten" herum. Auch die CD "Noel, Noel - Festliche Klänge" lässt sich nicht öffnen. So wird der fieberrote Kopf doch noch à la Loriot beglückt.