Für die Häussler Holding und die Baumanagement GmbH wurden die Insolvenzverfahren eröffnet. Für Gläubiger sieht es dabei schlecht aus.

Stuttgart - Gut zwei Monate nach den Insolvenzanträgen ist jetzt für die Häussler Holding GmbH und die Häussler Baumanagement GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Für die Gläubiger gibt es wenig Hoffnung. "Im Moment ist keine Masse vorhanden und damit die Aussicht auf Zahlung der Gläubigerforderungen entsprechend gering oder nicht vorhanden", sagte der Insolvenzverwalter Hendrik Hefermehl. Allein für die Holding seien Verbindlichkeiten im zweistelligen Millionenbereich zu erwarten, bei der Baumanagement GmbH rechne er mit weiteren zwei bis drei Millionen Euro.

Von der Pleite sind mehr als 40 Firmen betroffen, die an Stuttgarts größtem Wohnbauprojekt, dem "Seepark" » in Möhringen, Leistungen erbracht haben, die nicht bezahlt wurden. Die Holding war dabei für die Handwerker zuständig, die Baumanagementgesellschaft für Architekten und Planer. Nach dem bisherigen Stand des Verfahrens sind laut Insolvenzverwalter unter anderem mehrere Millionen Euro, die von der NordLB als der finanzierenden Bank für die Bezahlung von Handwerkern angewiesen wurden, nicht dorthin geflossen, sondern anderweitig verwendet worden. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat deshalb im Oktober Ermittlungen eingeleitet.

Seepark wird winterfest gemacht


Bei sechs weiteren Gesellschaften der Häussler-Gruppe, für die Insolvenz angemeldet wurde, rechnet Hefermehl bis spätestens Ende Januar 2011 mit weiteren Verfahrenseröffnungen oder auch Abweisungen mangels Masse. Zudem seien weitere Insolvenzen nicht auszuschließen. Zahlreiche Häussler-Mitarbeiter haben die Firma inzwischen verlassen. Laut Insolvenzverwalter arbeiten zurzeit noch 50 bis 55 Beschäftigte in der Häussler-Gruppe, etwa 30 davon bezögen Insolvenzgeld. Den zuletzt nur noch fünf Mitarbeitern in der Holding und beim Baumanagement sei mit Eröffnung des Verfahrens gekündigt worden.

Am Seepark sind unterdessen Handwerker dabei, die Rohbauten des ersten Bauabschnitts winterfest zu machen. Die NordLB hat dafür auf Drängen des vorläufigen Insolvenzverwalters für die Projektgesellschaft, Michael Pluta, rund 200.000 Euro bereitgestellt. Pluta verhandelt mit mehreren Kaufinteressenten. "Das kann sich auch noch ein Vierteljahr hinziehen", sagte Pluta.