Mit dem Projekt „Selbstbewusst in den Beruf“ soll Haldenrainschülern Mut gemacht werden.

Zuffenhausen - Auf dem Rücken von Elmedina klebt ein Zettel. „Du bist freundlich und kannst gut mit Leuten umgehen“, steht dort unter anderem. Auch an den anderen Teilnehmern des Projektes „Selbstbewusst in den Beruf“ haftet jeweils ein DIN-A4-Blatt. Beschrieben haben sich die neun Teilnehmer des Kurses die Zettel gegenseitig, und zwar jeweils auf dem Rücken des anderen. „So soll Vertrauen aufgebaut werden“, sagt die Schulsozialarbeiterin Delia Hotzel. Die Mädchen und Buben können nicht sehen, was geschrieben wird, und bücken sich dennoch bereitwillig, damit ihre Klassenkameraden eine Unterlage haben. Mit den Zetteln sollen sich die jungen Leute gegenseitig Mut machen. Bald beginnt jeder von ihnen mit einem zweiwöchigen Praktikum. Die meisten wissen nicht, was auf sie zukommt, und sind entsprechend unsicher und aufgeregt.

 

Viele Förderschüler haben ein schlechtes Selbstbild

„Viele unserer Schüler glauben, dass sie Menschen zweiter Klasse sind“, sagt Stephanie Sinn, die Rektorin der Haldenrainschule. Vor allem von außen werde an die Förderschüler viel Negatives herangetragen. Das führe dann zu einem schlechten Selbstbild. Genau hier setze das Projekt an. Den jungen Leuten soll Selbstvertrauen vermittelt werden, damit sie bei der Suche nach einer Lehrstelle erfolgreich sind.

„Selbstbewusst in den Beruf“ gibt es zum ersten Mal an der Haldenrainschule. Das Projekt richtet sich an die Abschlussklasse, es ist zunächst auf ein Jahr angelegt. „Wir wollen die Stärken der Schüler hervorheben und versuchen, ihre Schwächen eventuell ganz wegzubekommen“, erläutert Delia Hotzel. Alle zwei Wochen trifft sich die Gruppe, das Projekt ist in vier verschiedene Phasen unterteilt. Für die Kinder der Klasse acht und neun ist die Teilnahme verpflichtend.

„Ich freue mich auf das Praktikum, bin aber auch ziemlich aufgeregt“, sagt Elmedina. Nur gut, dass das Mädchen den Zettel mit den vielen guten Wünschen dabei haben wird. Den möchte sie in ihrer Tasche verstauen und bei Bedarf einen Blick darauf werfen. Dann wird sich die Aufregung ganz bestimmt legen.