Aufgrund von Haltestellenumbauten wird die U15 in den Sommerferien nicht über den Nordbahnhof fahren.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord - Mit der Inbetriebnahme der erweiterten U 12 im Neckartal werden längere Bahnsteige benötigt: 80 Meter brauchen die Stadtbahnen. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) hat deshalb im Bezirksbeirat über den Umbau der Haltestellen Milchhof und Mittnachtstraße berichtet. „Die Haltestelle Milchhof wird stadtauswärts um 40 Meter verlängert“, erklärt Marcus Wittmann, Projektleiter für diesen U 12-Bauabschnitt bei der SSB. Stadtauswärts wird es einen barrierefreien Zugang geben, stadteinwärts nicht. Aufgrund des Siedlungswerk-Bauprojektes bei der Martinskirche wird die Haltestelle Mittnachtstraße auf die andere Straßenseite verlegt, und beim evangelischen Gemeindezentrum wird ein sogenannter Z-Überweg, eine zickzackförmige Möglichkeit, die Straße zu überqueren, eingerichtet. Eine Ampelanlage wird den Verkehr an der Kreuzung regeln.

 

Die Arbeiten sollen zu Beginn der Sommerferien starten, also am 25. Juli, und laut Plan bis 8. September abgeschlossen sein. „In den Sommerferien fährt deshalb die U 15 nicht über den Nordbahnhof, sondern wird über die Heilbronner Straße umgeleitet“, erklärt Stefan Kling, Gleisbau-Experte bei der SSB. Vom Pragsattel aus wird im Uhrzeigersinn Schienenersatzverkehr eingerichtet: Busse werden die Haltestellen Mittnachtstraße, Pragfriedhof und Eckartshaldenweg bedienen. In der ersten Bauphase am Milchhof wird die Nordbahnhofstraße stadtauswärts gesperrt, vom 22. Juli bis 23. August. Die Umleitung, die dafür eingerichtet wird, geht über die Rosensteinstraße. In den letzten Ferienwochen, vom 26. August bis 8. September, wird für die zweite Bauphase die Nordbahnhofstraße stadteinwärts gesperrt.

Im Juni wird eine Anliegerinformation verteilt

Die Arbeiten an der Mittnachtstraße sind umfangreicher. „Wegen der abgesenkten Seitenbahnsteige müssen wir das Gleis tiefer legen“, erklärt Stefan Kling. In der ersten Bauphase wird es für Anwohner und Passanten keine Einschränkungen oder Absperrungen geben, allerdings in der zweiten Bauphase, wenn es an den Bahnsteigbau geht: „Im Juni wird eine Anliegerinformation in den Briefkästen verteilt“, berichtet Marcus Wittmann. „Mitte Juni gibt es eine Informationsveranstaltung im Gemeindesaal St. Martin, und betroffene Anwohner werden nochmals detailliert über Sperrungen benachrichtigt.“ Hans-Christian Wieder (CDU) sieht ein Problem für die Industrie im inneren Nordbahnhof: „Ich habe da Bedenken, wenn der gesamte Verkehr über die Rümelin- und Eckartstraße umgeleitet wird.“ Winfried Reichle, SSB-Bereichsleiter Technische Infrastruktur, gibt zu, dass auch die SSB das Problem erkannt hat: „Wir haben uns bereits Gedanken gemacht, wie man den Verkehr Richtung Heilbronner Straße bekommt. Wir können hoffentlich bis zum Sommer eine Lösung vorstellen.“

Bezirksvorsteherin Andrea Krueger kritisiert, dass die SSB die Linienführung über die Friedhofstraße nichtbeibehalten will, was Reichle bestätigt: „Es ist unsere momentane Planung, dass die Linie nicht abbiegt, sondern geradeaus weiterfährt.“ Krueger betont, dass gerade viele ältere Menschen, die zum Pragfriedhof wollten, auf diese Haltestelle angewiesen seien.