Hancock bastelte manchmal dem Gespräch ein rhythmisches Korsett, aber manchmal blieb es auch nur bei einem kurzen elektronischen Intermezzo, weil der Flügel dann doch hinreichend Möglichkeiten bot, um den Faden nicht abreißen zu lassen. Kurzum: es war ein unglaubliches intensives, vielleicht sogar historisches Konzert, gewiss nicht immer leicht zugänglich, nicht populär, mitunter die Grenze zwischen Improvisation und Klassik transzendierend, dabei aber doch so konzentriert und nicht routiniert, dass es das Gros des Publikums geradezu in den Bann schlug, während wenige nur etwas ratlos kapitulierten und abwanderten.

 

Zum Schluss spielten Hancock und Shorter dann einen Song, der noch einmal klar machte, wie wenig sie an diesem Abend auf das Songformat gegeben hatten. Plötzlich wurde alles ganz harmonisch und eingängig, eine Filmmusik gar. Gespielt wurde die Abspannmusik aus dem Film „War Games“ von John Badham, der – verkürzt gesagt – davon handelt, wie Computersimulationen fast einen Atomkrieg auslösen. Wenn man so will, war dieses Konzert vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in der Ukraine und in Gaza ein musikalischer Appell, sich auf die humane Fähigkeit zur Kommunikation zu besinnen. Und zugleich ein gelebtes Vorbild und Beispiel.

Lässig und abenteuerlustig

Gewissermaßen die andere Seite der Medaille hatte früher am Abend Christian Scott mit seiner aktuellen Band präsentiert. Wo bei Hancock und Shorter die Suche zur Konzentration führte, wagten sich Scott und seine teilweise sehr jungen Musiker lässig und abenteuerlustig ins Offene. Man spielte wie bei einem Workshop mit den Genres, spielte mal Mainstream-Jazz, mal einen Popsong mit Gesang, unternahm einen feurigen Ausflug nach New Orleans, um kurz darauf klar zu stellen, dass man sehr wohl weiß, welche dramaturgische Struktur ein Techno-Brett hat.

Obwohl der Tag noch in New York begonnen hatte, zeigte sich die Band sehr entspannt in Spiellaune, insbesondere der Saxofonist Brendan Cook und der Keyboarder Lawrence Fields wussten sich in Szene zu setzen. Überhaupt zeigte sich Scott, selbst gerade einmal über dreißig Jahre alt, bereits als Bandleader, der junge Musiker fördert und ihnen an seiner prominenten Seite eine Plattform bietet. Für die 19jährige Flötistin Elena Pinderhughes war der Auftritt auf der großen Bühne der Jazz-Open der erste Gig mit dieser Band. Sie machte ihre Sache sehr gut, was aber auch nicht weiter verwunderte, weil Scott offenbar ein Gespür für Talente hat. Selten wurde eine Band so charmant und anekdotenreich vom Leader vorgestellt. Insofern war auch dieses Konzert ein Beispiel dafür, dass eine bestimmte grundsätzlich humane Qualität dem Jazz (und nicht nur dem Jazz) förderlich ist.

Hancock bastelte manchmal dem Gespräch ein rhythmisches Korsett, aber manchmal blieb es auch nur bei einem kurzen elektronischen Intermezzo, weil der Flügel dann doch hinreichend Möglichkeiten bot, um den Faden nicht abreißen zu lassen. Kurzum: es war ein unglaubliches intensives, vielleicht sogar historisches Konzert, gewiss nicht immer leicht zugänglich, nicht populär, mitunter die Grenze zwischen Improvisation und Klassik transzendierend, dabei aber doch so konzentriert und nicht routiniert, dass es das Gros des Publikums geradezu in den Bann schlug, während wenige nur etwas ratlos kapitulierten und abwanderten.

Zum Schluss spielten Hancock und Shorter dann einen Song, der noch einmal klar machte, wie wenig sie an diesem Abend auf das Songformat gegeben hatten. Plötzlich wurde alles ganz harmonisch und eingängig, eine Filmmusik gar. Gespielt wurde die Abspannmusik aus dem Film „War Games“ von John Badham, der – verkürzt gesagt – davon handelt, wie Computersimulationen fast einen Atomkrieg auslösen. Wenn man so will, war dieses Konzert vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in der Ukraine und in Gaza ein musikalischer Appell, sich auf die humane Fähigkeit zur Kommunikation zu besinnen. Und zugleich ein gelebtes Vorbild und Beispiel.

Lässig und abenteuerlustig

Gewissermaßen die andere Seite der Medaille hatte früher am Abend Christian Scott mit seiner aktuellen Band präsentiert. Wo bei Hancock und Shorter die Suche zur Konzentration führte, wagten sich Scott und seine teilweise sehr jungen Musiker lässig und abenteuerlustig ins Offene. Man spielte wie bei einem Workshop mit den Genres, spielte mal Mainstream-Jazz, mal einen Popsong mit Gesang, unternahm einen feurigen Ausflug nach New Orleans, um kurz darauf klar zu stellen, dass man sehr wohl weiß, welche dramaturgische Struktur ein Techno-Brett hat.

Obwohl der Tag noch in New York begonnen hatte, zeigte sich die Band sehr entspannt in Spiellaune, insbesondere der Saxofonist Brendan Cook und der Keyboarder Lawrence Fields wussten sich in Szene zu setzen. Überhaupt zeigte sich Scott, selbst gerade einmal über dreißig Jahre alt, bereits als Bandleader, der junge Musiker fördert und ihnen an seiner prominenten Seite eine Plattform bietet. Für die 19jährige Flötistin Elena Pinderhughes war der Auftritt auf der großen Bühne der Jazz-Open der erste Gig mit dieser Band. Sie machte ihre Sache sehr gut, was aber auch nicht weiter verwunderte, weil Scott offenbar ein Gespür für Talente hat. Selten wurde eine Band so charmant und anekdotenreich vom Leader vorgestellt. Insofern war auch dieses Konzert ein Beispiel dafür, dass eine bestimmte grundsätzlich humane Qualität dem Jazz (und nicht nur dem Jazz) förderlich ist.

Unsere Bildergalerie zeigt Impressionen des Konzerts von Hancock und Shorter. Klicken Sie sich durch!