Sport: Jürgen Frey (jüf)

Die Veranstalter beweisen Sinn für das gewisse Etwas: Wenn gewünscht, werden die Gesichter der Besucher von den Volunteers mit den Farben ihrer Nation bemalt. Aber nicht mit einem Wachsstift, sondern liebevoll-kunstvoll mit einem Pinsel. Etwas derber geht es beim „Faites-du-Bruit!“-Wettbewerb zu. Hier werden die Zuschauer bei den Auszeiten aufgefordert, so laut wie nur möglich zu brüllen. Das Ausmaß des Lärmpegels wird dann unter großem Gejohle auf der Anzeigentafel bekannt gegeben.

 

Die Getränke sind teuer

Außerhalb der Hallen ist die Stimmungslage nicht überall im Land gleich. In Rouen hatte in der Stadt rein gar nichts auf die WM hingedeutet: Die Straßen waren nicht beflaggt, es gab keine Werbeplakate, keine WM-Souvenirs. Ganz anders ist das in Paris. Die Prachtstraße Champs Elysees gleicht einem weltmeisterlichen Fahnenmeer. Und rund 500 Meter von der Spielstätte Accor-Hotels-Arena entfernt, ist ein geschmackvoll dekoriertes Handball-Dorf entstanden – das Bercy Village. In diese Flaniermeile tritt der Fan durch ein Steinportal, das mit viel Stil zu einem Handball-Tor verziert wurde. Umrahmt von Restaurants und Läden gibt es viele Mitmachmöglichkeiten wie Torwandschießen und Reaktionstests. Das ist kostenlos – die Getränkepreise sind dagegen gesalzen. Für ein Bier sind 8,50 Euro fällig. In Frankreich ist nur das Handballschauen in den Hallen ein preiswertes Vergnügen.