Sport: Joachim Klumpp (ump)
Sie haben den Trainer genannt. Was macht er anders oder besser als sein Vorgänger?
Zunächst einmal darf man Thomas König gegenüber nicht ungerecht sein. Er hatte ein anderes Spielermaterial zur Verfügung, das ist Fakt. Aber das Gefühl, dass die Tendenz in die falsche Richtung geht, hat uns dazu bewogen, den Schritt zu vollziehen.
Der sich nun offensichtlich auszahlt.
Bei Markus Baur merkt man einfach seine große Erfahrung als Spieler. Er weiß ganz genau, wie man – auch während des Spiels – auf einzelne Situationen reagiert. Auch wie er bei den vielen Verletzten die Belastungen verteilt, so dass wir in den entscheidenden Momenten nochmals zulegen können. Und er hat die Mannschaft auch taktisch bisher immer sehr gut vorbereitet. Die Liga nimmt aber wahr, dass wir stärker sind. Die Gegner werden sich noch besser auf uns vorbereiten. Wir dürfen uns also auf keinem Sieg oder Punktepolster ausruhen.
Bei den Spielern muss man sicher Michael „Mimi“ Kraus herausheben, der ja durchaus skeptisch beobachtet wurde, weil er in Göppingen starke Schwankungen hatte. Bislang übernimmt er immer Verantwortung, ist es das, was der Mannschaft bisher gefehlt hat?
Ich bin der Meinung, ja. Das war genau der Grund, warum wir ihn verpflichtet haben. Wir erwarten nicht, dass er in jedem Spiel eine absolute Topleistung bringt und wir ein Spiel nach dem anderen gewinnen, das wäre unrealistisch. Wir erhoffen uns von Mimi in den entscheidenden Momenten Impulse. Die hat er schon zum wiederholten Male gezeigt, zuletzt in Coburg, wo er uns auf die Gewinnerstraße gebracht hat. Er hat die Erwartungen mehr als erfüllt.
Auch außerhalb des Platzes, wo ihm der Ruf vorauseilte, er sei etwas chaotisch?
Das krasse Gegenteil ist der Fall. Er ist ein absoluter Führungsspieler, nimmt die Leute mit, bringt gute Stimmung in die Mannschaft, ist aber auch absolut professionell im Training. Für uns ist er ein Glücksfall.
Auch wirtschaftlich ging es bergauf. Diese Saison wurde der Etat von 2,5 auf 3,5 Millionen Euro erhöht. Wie bewältigt das ein Verein wie der TVB Stuttgart?
Dieser Anstieg kam durch Sponsoren zustande. Wir haben einen sehr großen Partner gewonnen mit der Firma Wohninvest. Aber wir haben auch viele mittlere und kleine Sponsoren oder Business-Seats dazubekommen und unseren VIP-Bereich erweitert. Diese Entwicklung ist ein guter erster Schritt, aber wir müssen versuchen, unseren Etat in Richtung der fünf Millionen Euro zu entwickeln, die man braucht, wenn man sich in dieser Liga etablieren will. Deshalb gilt es, zusätzlich zwei, drei größere Partner zu gewinnen, um so einen Etat stemmen zu können.