Die Chefin hat den Zeitpunkt für das Ende ihres Ladens bewusst gewählt. „Ich wollte, dass meine Mitarbeiter eine möglichst gute Chance auf dem Arbeitsmarkt haben“, sagt sie. Deshalb habe sie ihre Geschäftsaufgabe in eine Zeit gelegt, in der viele neue Einzelhändler eröffnen, sagt Haufler-Becker. Eine Strategie, die offenbar aufgegangen ist: „Die meisten haben eine Stelle gefunden“, sagt Haufler-Becker, „einige sind beispielsweise im Milaneo untergekommen.“ Doch manch einer wollte gar nicht gehen. „Eine Verkäuferin wollte uns einfach nicht verlassen“, erzählt die Chefin gerührt. „Die Frau bleibt bis zum letzten Tag.“

 

120 Jahre Firmengeschichte hat Haufler bei seinem Ende hinter sich. „30 Jahre davon bin ich im Unternehmen gewesen“, erzählt Haufler-Becker. „Vor mir haben mein Vater und mein Großvater das Geschäft geführt.“ Es war der Vater, der die Firma vom kleinen Briefmarkenhändler zum großen Fachgeschäft aufgebaut hat. Was heute kaum noch einer weiß: „Wir waren einer der ersten Läden, die Apple-Computer in Stuttgart im Sortiment hatten“, erinnert sich die Chefin.

Nach 30 Jahren in der Firma und mit dem sichern Ende des Ladens vor Augen, hat die Geschäftsführerin eine erste Bilanz ihres Berufslebens gezogen. „Durch die vielen positiven Reaktionen der Kunden ist mir klar geworden, dass die viele Zeit und Arbeit nicht sinnlos investiert waren“, sagt sie ein wenig wehmütig. Nicht nur im Kondolenzbuch habe sie viel Zuspruch und Bestätigung erhalten. Aber: „Ein paar wenige Leute haben mich auch regelrecht beschimpft, was ich mir erlauben würde, mein Geschäft nicht weiterzuführen.“

Zukunft ist noch nicht geklärt

Derzeit steht für die Chefin der Ausverkauf an. „Wir machen bis Ende Januar weiter“, sagt sie. Das Problem: „Auf der einen Seite bin ich froh, dass meine Mitarbeiter größtenteils neue Jobs gefunden haben“, sagt sie. „Auf der anderen Seite muss ich den Ansturm der Kunden im Ausverkauf mit einer viel kleineren Mannschaft stemmen.“ Die Chefin und ihr verbliebenes Personal sind im Stress. Diese Anspannung ist ein Grund, weshalb die Geschäftsführerin noch nicht über ihre eigene Zukunft nachgedacht hat. „Eigentlich nehme ich mir immer wieder vor, mir Gedanken darüber zu machen“, erzählt sie, „doch ich bin momentan einfach zu sehr von der Arbeit eingenommen. Ich glaube, ich muss dieses Kapitel zuerst abschließen. Erst dann bin ich bereit für etwas Neues.“

Was für die Chefin gilt, scheint auch auf das traditionsreiche Haus am Marktplatz zuzutreffen. „Die künftige Nutzung steht noch nicht fest“, sagt Christiane Haufler-Becker. Dann hält sie kurz inne und fügt an: „Es wird sicher nicht leicht, das Haus einmal leer zu sehen. Wenn ich an diesen Moment denke, muss ich tief durchatmen.“

Zudem steht das Fachgeschäft für eine Philosophie des Einzelhandels, die mehr und mehr vom Aussterben bedroht ist. „Einst haben wir 50 Leute beschäftigt. Wir hatten ausgebildete Berater auf jeder Etage“, erinnert sich Haufler-Becker. „Doch das war auch noch die Zeit, als sich die Menschen in Zweierreihen vor der Theke mit Schreibgeräten gedrängt haben.“

Mitarbeiter mit Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Die Chefin hat den Zeitpunkt für das Ende ihres Ladens bewusst gewählt. „Ich wollte, dass meine Mitarbeiter eine möglichst gute Chance auf dem Arbeitsmarkt haben“, sagt sie. Deshalb habe sie ihre Geschäftsaufgabe in eine Zeit gelegt, in der viele neue Einzelhändler eröffnen, sagt Haufler-Becker. Eine Strategie, die offenbar aufgegangen ist: „Die meisten haben eine Stelle gefunden“, sagt Haufler-Becker, „einige sind beispielsweise im Milaneo untergekommen.“ Doch manch einer wollte gar nicht gehen. „Eine Verkäuferin wollte uns einfach nicht verlassen“, erzählt die Chefin gerührt. „Die Frau bleibt bis zum letzten Tag.“

120 Jahre Firmengeschichte hat Haufler bei seinem Ende hinter sich. „30 Jahre davon bin ich im Unternehmen gewesen“, erzählt Haufler-Becker. „Vor mir haben mein Vater und mein Großvater das Geschäft geführt.“ Es war der Vater, der die Firma vom kleinen Briefmarkenhändler zum großen Fachgeschäft aufgebaut hat. Was heute kaum noch einer weiß: „Wir waren einer der ersten Läden, die Apple-Computer in Stuttgart im Sortiment hatten“, erinnert sich die Chefin.

Nach 30 Jahren in der Firma und mit dem sichern Ende des Ladens vor Augen, hat die Geschäftsführerin eine erste Bilanz ihres Berufslebens gezogen. „Durch die vielen positiven Reaktionen der Kunden ist mir klar geworden, dass die viele Zeit und Arbeit nicht sinnlos investiert waren“, sagt sie ein wenig wehmütig. Nicht nur im Kondolenzbuch habe sie viel Zuspruch und Bestätigung erhalten. Aber: „Ein paar wenige Leute haben mich auch regelrecht beschimpft, was ich mir erlauben würde, mein Geschäft nicht weiterzuführen.“

Zukunft ist noch nicht geklärt

Derzeit steht für die Chefin der Ausverkauf an. „Wir machen bis Ende Januar weiter“, sagt sie. Das Problem: „Auf der einen Seite bin ich froh, dass meine Mitarbeiter größtenteils neue Jobs gefunden haben“, sagt sie. „Auf der anderen Seite muss ich den Ansturm der Kunden im Ausverkauf mit einer viel kleineren Mannschaft stemmen.“ Die Chefin und ihr verbliebenes Personal sind im Stress. Diese Anspannung ist ein Grund, weshalb die Geschäftsführerin noch nicht über ihre eigene Zukunft nachgedacht hat. „Eigentlich nehme ich mir immer wieder vor, mir Gedanken darüber zu machen“, erzählt sie, „doch ich bin momentan einfach zu sehr von der Arbeit eingenommen. Ich glaube, ich muss dieses Kapitel zuerst abschließen. Erst dann bin ich bereit für etwas Neues.“

Was für die Chefin gilt, scheint auch auf das traditionsreiche Haus am Marktplatz zuzutreffen. „Die künftige Nutzung steht noch nicht fest“, sagt Christiane Haufler-Becker. Dann hält sie kurz inne und fügt an: „Es wird sicher nicht leicht, das Haus einmal leer zu sehen. Wenn ich an diesen Moment denke, muss ich tief durchatmen.“