Vor zehn Jahren ist das Bürgerhaus an der Auricher Straße 34 eingeweiht worden. Der runde Geburtstag wurde am Samstag im Rahmen des Herbstfestes mit einem abwechslungsreichen Programm gefeiert.

Rot - Eigentlich war der Samstag ein ziemlich trüber Herbsttag. Die Sonne kam zwar hin und wieder zum Vorschein, aber ein kalter Wind sorgte dafür, dass jeder, der ohne Jacke im Freien unterwegs war, ordentlich frieren musste. Ein ganz anderes Klima herrschte hingegen an der Auricher Straße 34. Dort wurden das Roter Herbstfest sowie der zehnte Geburtstag des Bürgerhauses gefeiert. Wer dabei war, dem dürfte es richtig warm geworden sein – auch ums Herz.

 

Im Mai 2007 ist das Bürgerhaus eingeweiht worden. 1,37 Millionen Euro sind damals in das Projekt gesteckt worden. Eine Summe, da waren sich am Samstag alle einig, die gut angelegt worden ist. „Das Haus ist für viele Vereine eine Heimat geworden“, sagte Gerhard Stähler, der Vorsitzende des Bürgervereins Rot. Nicht nur für Rot, sondern für ganz Zuffenhausen sei das Haus eine echte Bereicherung. Als Treffpunkt für Bürger aller Altersklassen und aller Kulturen sei es kaum noch wegzudenken. Lobend äußerte sich auch Heike Mössner vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung. „Das Bürgerhaus ist ein Glücksfall für Rot“, betonte sie. Im Gepäck hatte Mössner druckfrische Ausgaben des Abschlussberichts des Bund-Länder-Förderprogramms „Soziale Stadt Rot“. Darin werden nochmals alle Projekte des Programms vorgestellt und auch auf Themen wie die offene Bürgerbeteiligung und diverse Modellvorhaben eingegangen. Wer gerne ein Exemplar des Berichts hätte, kann sich ans Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung unter der E-Mail poststelle.61@stuttgart.de wenden.

Multi-Kulti und generationenübergreifend

Wie gut das Bürgerhaus bei den Menschen ankommt, zeigte sich auch wieder beim Herbstfest. Bereits eine Stunde nach dem offiziellen Beginn um 11.30 Uhr waren zahlreiche Gäste vor Ort. Ihnen wurde einiges geboten: Auf der Bühne gab es ein abwechslungsreiches Programm, das sowohl den Multi-Kulti-Charakter des Stadtteils als auch den generationenübergreifenden Ansatz des Bürgerhauses widerspiegelte. Egal, ob es der Nachwuchs des Gebirgs- und Volkstrachtenvereins, die Sing-Sala-Sing Kinder der Silcherschule, die Tänze des deutsch-russischen Vereins Kolobok oder orientalische Klänge waren, an Abwechslung herrschte kein Mangel. Was auch für das kulinarische Angebot galt. Rote Würste waren ebenso im Angebot wie türkische Spezialitäten oder Gaumenfreuden aus Eritrea.

Mit beim Fest dabei waren auch der benachbarte Kindergarten Mosaik sowie der Stadtteiltreff Oase, der im Erdgeschoss des Bürgerhauses beheimatet ist. „Das Bürgerhaus bietet uns den idealen Rahmen für unser Angebot“, sagte Daniela Höppner-Gerecke von der Evangelischen Gesellschaft (Eva). Vor allem auch die Küche sei ein wichtiger Baustein. Die Oase bietet täglich einen Mittagstisch für kleines Geld an, die Speisen werden von den ehrenamtlichen Helfern selbst vor Ort zubereitet und nicht etwa angeliefert. 35 bis 40 Gäste besuchen durchschnittlich pro Tag den Mittagstisch. Und zwar nicht nur, um zu Essen, sondern auch, um mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen und sich über ihre Sorgen und Nöte zu unterhalten.

Seit sich die Stadt 2013 schrittweise aus dem Förderprogramm zurückgezogen hat, kümmert sich der Bürgerverein um die Belange. „Wir suchen noch aktive Mitglieder, die sich ehrenamtlich einbringen“, sagt Stähler. Wer mitmachen möchte, kann sich unter Telefon 0711/38 06 604 (Anrufbeantworter) oder unter E-Mail buergerverein@s-rot.de melden.